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Rebecca

Posted on 19.2.2022

Rezension: „American Crown“ von Katharine McGee Am meisten hat mich an diesem Buch das Cover angezogen, denn es ist einfach wunderschön. Auf einem golden schimmernden Untergrund mit leicht ausgeblichenem Wappen im Hintergrund ist im vorderen Bereich eine etwa mittegroße Krone abgebildet. Sie ist mit vielen kleinen und großen Steinen besetzt, die regelrecht um die Wette funkeln und leuchten. Besonders stechen ein paar rote Edelsteine aus der Krone hervor und ziehen ihre Blicke auf sich. Darunter ist in schwarzer geschwungener Schrift der Titel „American Crown“ abgedruckt, während wiederum darunter in Großbuchstaben der Untertitel „Beatrice & Theodore“ abgebildet worden ist. Insgesamt ist das Cover, mal abgesehen von der imposanten Krone, farblich sehr dezent gehalten, wird allerdings durch eben diesen Gegenstand zu einem absoluten Eyecatcher! Der Titel selbst beschreibt schon recht gut, worum ich vermute, dass es in der Geschichte geht. Amerika als Monarchie – eine durchaus faszinierende Angelegenheit. In Kombination mit dem Untertitel, der wohl die Namen der Protagonisten der Geschichte abbildet, hoffte ich auf eine royale Liebesgeschichte mit ein paar Intrigen, um das ganze etwas aufzupeppen, und war auf jeden Fall sehr gespannt, was mir hier geboten werden würde. Charaktere Beatrice ist die Thronerbin von Amerika und wird, ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Samantha, schon ihr ganzes Leben lang auf diese Rolle vorbereitet. Da nun auch noch die Suche nach einem geeigneten Ehemann auf dem Plan steht, weiß sie Stück für Stück schwerer mit ihrem Leben umzugehen, vor allem, da sie nicht nur ein Leben meistern muss, sondern eher zwei. Mit ihrer Schwester streitet sie sich die meiste Zeit und dann ist da noch die Sache mit ihrem Herzen, dass eindeutig ihrer Pflicht gegenüber dem Land im Wege steht. Samantha ist nahezu ihr ganzes Leben lang auf ihre große Schwester Beatrice eifersüchtig, da diese von elterlicher Seite wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommt als sie und ihr Zwillingsbruder Jefferson. Samantha fühlt sich unbeachtet und hat keinen Plan, was sie in ihrem Leben einmal erreichen möchte. Stattdessen verbringt sie die meiste Zeit mit Späßen, ihrer besten Freundin Nora oder damit, mit ihrem Bruder über die Stränge zu schlagen. Noras Mutter ist im Palast angestellt und so ist selbst gewissermaßen schon von klein auf im Schloss großgeworden. Ihre Kindheit hat sie die meiste Zeit mit den Zwillingen verbracht und gemeinsam haben die drei das Schloss unsicher gemacht und die Kindermädchen hinters Licht geführt. Nora war ein recht blasser Charakter, den man regelrecht übersehen konnte, so unauffällig und unspektakulär ist sie und ihr Leben. Und dann haben wir zum Schluss noch Daphne, deren Charakter einem typischen Teenager-Biest gleicht. Sie ist überheblich, eingebildet, gleichzeitig aber auch intelligent und wird seit Ewigkeiten von ihrer Mutter darauf getrimmt, sich einen reichen Mann zu angeln. Das Beziehungsaus mit Jefferson, dem Bruder von Beatrice und Samantha, hat sie auch nach Monaten noch nicht überwunden und setzt alles daran, ihn wieder für sich zu gewinnen. Schreibstil und Handlung Für mich war „American Crown“ das erste Buch von Autorin Katharine McGee und vorerst wohl auch das letzte. Die Geschichte ließ sich zwar flüssig lesen, aber viel mehr Positives konnte ich dem Buch leider fast nicht abgewinnen. Die einzelnen Szenen und Kapitel hatten für meinen Geschmack viel zu viele Beschreibungen inne und im Vergleich unglaublich wenig an Konversation zwischen den Charakteren, dass das inhaltliche Vorankommen sehr viele Längen hatte und ich geradezu froh gewesen bin, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ein weiterer überaus großer Störfaktor ist für mich die Tatsache gewesen, das die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven geschrieben worden ist, deren Wechsel nicht unbedingt immer direkt deutlich geworden sind. Die Kapitel von Beatrice, Samantha, Nora und Daphne wechselten sich durch das ganze Buch hinweg ab und leider sorgte diese Masse an unterschiedlichen Storyparts bei mir für Verwirrung und teilweise auch inhaltliches Unverständnis, denn es ist nicht wirklich deutlich geworden, was all diese Perspektiven zum Fortgang der Handlung beitragen sollten, abgesehen mal davon, dass die Seitenzahl der Geschichte dadurch in die Höhe getrieben wurde und man sich mit einer Vielzahl unsympathischer Charaktere herumschlagen musste. Insgesamt haben schon all diese angesprochenen Aspekte kein sonderlich gutes Lesegefühl bei mir hervorgerufen, aber leider ging es immer noch weiter bergab. Wo waren zum Beispiel die männlichen Erzählperspektiven? Bei einem Untertitel wie „Beatrice & Theodore“ hatte ich dahingehend auf jeden Fall auch eine Sichtweise von ihm erwartet. Allerdings durfte ich generell sehr schnell feststellen, dass dieser Untertitel nahezu überhaupt nichts dem Geschichte zu tun hatte. Für mich vermittelte dieser Titel, auch in Kombination mit dem Klappentext, ein vollkommen falsches Bild der Geschichte. Ich erwartete eine geplante Hochzeit aus Pflichtgefühl, eine heimliche Liebe, einige Probleme dahingehend, aber am Ende dennoch ein Happy End. Aber nichts dergleichen geschah und generell nahm diese ganze Hochzeitssache nur einen minimalen Platz in der Geschichte ein. Hinzu kommt noch, dass dieses Buch gewissermaßen auch mehrere Liebes-Dreiecksgeschichten innehatte, die absolut chaotisch gewesen sind, Nichts mit der angeteaserten Handlung zu tun hatten und als Inhalt generell einfach nicht mein Fall sind. Insgesamt weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich hier eigentlich gelesen habe. Es fehlte an gefühlt jeder Stelle an Tiefe, jegliche Handlungen der Charaktere waren in den meisten Fällen von einem Augenrollen meinerseits begleitet oder gar unvollendet und die ständig wechselnden Perspektiven machten das Chaos perfekt. Was das Buch bieten konnte waren eine Menge Klischees, Dramen, Intrigen, Lügen und Skandale. Allerdings wollte ich keine Klatschzeitschrift lesen, sondern eine royale Liebesgeschichte. Und gerade letzteres war dieses Buch mit 100%iger Sicherheit nicht. Jegliche Erwartungen, die das Cover oder der Klappentext geschürt haben, wurden enttäuscht und somit blieb ich am Ende mit einer Menge Frust, Unverständnis und offenen Fragen zurück. Fazit Leider war diese Geschichte für mich ein ganz großer Flop. Das Buch erzählt die Geschichten von viel zu vielen Charakteren mit zu vielen verschiedenen Storyparts und auch generell fehlte es mir an Tiefe. Für mich hat hier einfach nichts gepasst. Werde die Reihe definitiv nicht weiterlesen, denn ich war einfach nur froh, als es vorbei gewesen ist. Bewertung: 1  von 5 Sternen

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