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Wer kontrolliert die Kontrolleure? "Born" (2021) ist ein Sciencefiction-Thriller, oder auch dystopischer Near-Future-Thriller, von Kris Brynn. Die Taxifahrerin Nalani muss ihren Bruder retten, der durch eine Verschwörung auf den Farmen in Gefahr gerät. Zum Inhalt: In der nahen Zukunft hat sich das Leben in Deutschland durch die Zerstörungen der Sandkriege stark verändert. Die Menschen drängen sich in Mega-Cities und Nahrung wird in riesigen Farmen außerhalb produziert. Die Produktion und Zuteilung wird staatlich festgelegt und kontrolliert und die Farmen von einem religiösen Orden geleitet. Doch auf den Farmen scheint nicht alles nach Plan zu laufen. Als der Bruder der Protagonistin Nalani dadurch in Gefahr gerät, muss sie ihn retten. Persönliche Einschätzung: Der Schreibstil ist flüssig, locker und modern geschrieben und angenehm zu lesen. Die Personen und Situationen werden detailliert und eindrücklich beschrieben. Die Handlung ist in mehrere Erzählstränge aufgeteilt, die sich nach und nach zusammenfügen. Erst nach und nach erhält man einen Überblick über die Welt und das Geschehen. Der Schreibstil und die Beschreibungen machen den Einstieg trotzdem leicht. Die beschriebene Ressourcenknappheit und Planwirtschaft sowie die Machtausübung, Kontrolle und Manipulation der Menschen und das Risiko der Ausnutzung und Korruption, die damit einhergehen, basieren auf heute schon erkennbaren Entwicklungen. Die Notwendigkeit des Abwägens zwischen Freiheit und Notwendigkeit wird durch die Geschichte sehr gut dargestellt. Die Autorin hat ein faszinierendes und erschreckendes Szenario für die nahe Zukunft entworfen, das mich beeindruckt und nachdenklich gemacht hat. Darf die Freiheit für das „große Ganze“ geopfert werden? Und wie kontrolliert man die Kontrolleure? Fazit: Ein spannender Sciencefiction-Thriller über die Gefahren, die Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung in naher Zukunft mit sich bringen können, und eine Anregung zum Nachdenken über das Ausmaß und die Risiken von staatlicher Kontrolle.