Ladybug
Kunterbunter Gemüsegarten Das Buch hat ein Softcover und ist großformatig. Das sieht wunderbar aus, ist aber nicht sehr handlich. Für die Couch kein Problem, will man es aber „bei der Gartenarbeit“ paraliegen haben, tauchen kleine Handlingsprobleme auf. Das fängt beim Format an und endet beim Problem, dass das Buch nicht offen liegen bleibt. Der Inhalt ist gut – von der Wahl der Art des Anpflanzens (Gartenbeet, Hochbeet, Hügelbeet usw.), wobei auch außergewöhnliche Methoden (Dachgärten, Wandgärten, Kübel usw.) berücksichtigt werden über die Fruchtfolge bis hin zu Utensilien und Pflege wird alles angesprochen. Für tiefere Informationen sind weiterführende Bücher unerlässlich. Aber einen wunderbaren groben ersten Blick kann man mit diesem Buch definitiv erhalten und „alte Hasen“ finden neue, interessante Ideen und Anregungen. Die Texte sind immer kurz und informativ. Wenig Lesestoff, aber viel neues Wissen oder aufgefrischtes vorhandenes Wissen – das ist nicht jedermanns Sache, aber dient dem schnellen Überblick. Nach den ersten vierzig Seiten „Theorie“ geht es ans Gemüse. Schön ist hier, dass zunächst eine Aufstellung der kommenden Gemüse zu finden ist, bis auf diese näher eingegangen wird. Alphabetisch geordnet findet man schnell direkt zu dem Gemüse, für das man sich näher interessiert. Auch hier sind es gute Informationen, doch für meinen Geschmack nicht genug. Gerade bei den Kürbissen fehlen mir persönlich mehr tiefergehende Informationen. Zum Hokkaido findet sich nicht eine Zeile und dabei ist das der beliebteste Kürbis (zumal er lecker ist und nicht geschält werden muss). Bei den Süßkartoffeln ist ein Druckfehler, zumindest denke ich mir, dass die keine Kürbis(n)blätter haben, die ich entfernen könnte. Woher ich am besten solche eher ausgefallenen Samen oder Stecklinge bekomme, finde ich auch nicht im Buch. Zum einen oder anderen Tipp hätte ich gerne ein entsprechendes Foto gehabt. Es gibt reichlich Fotos, doch nicht immer von dem, das gerade „sehenswert“ wäre. Bei den meisten Gemüsen stehen auch immer direkt Tipps und Anregungen zur Verwertung dabei. Da fallen Rezepte dann deutlich kürzer aus, als man das von Kochbüchern her kennt. Etwas ausführlicher werden die Rezepte dann im nächsten Teil, doch auch hier sind es „Kurzfassungen“. Dennoch bekommt man direkt Appetit und plant schon, was man alles anpflanzen könnte und möchte, um möglichst viel von den Gemüsen selbst ernten und nach Anweisung zubereiten kann. Die Bastelideen drehen sich mehr oder weniger um Garten und Gemüse. Gemüse selbst wird nur bei wenigen Ideen dazu verwendet – diese finde ich aber besonders reizvoll und interessant. Insgesamt ein wirklich schönes und reichlich bebildertes Buch, das jedoch nicht alle Fragen beantwortet. Als alleinige Informationsquelle wird es nicht genügen. Ich habe viele Anregungen gefunden, doch für die Durchführung der Gestaltung des Gartens (unserer ist noch komplett „neu“) ist es mir nicht ausreichend. Trotzdem schlage ich hier gerne nach, stöbere, schmökere und lasse mich auch für Kochrezepte gewinnen. Schon allein die Informationen rund um die jeweiligen Gemüsesorten, ihre Herkunft, wie man sie lagert und wie sie am besten gedeihen sind gelungen. Somit gebe ich vier Sterne.