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1189 ist der dritte Kreuzzug auf dem Weg ins heilige Land. Jerusalem soll befreit werden. Mit dabei im Zug Barbarossas Aveline, die Hoffnung hat, ihre Sünden in Jerusalem erlassen zu bekommen. Durch einige Schicksalsschläge bleibt ihr nichts anderes über, sich als Bogenschütze in Männerkleidern durchzuschlagen. Auch Etienne ist mit auf diesem Kreuzzug. Als ungeliebter dritter Sohn seiner Familie, der noch dazu einen verkrüppelten Fuß hat, hat er das Glück auf Caspar, einen Wundarzt, zu treffen, der ihn ausbildet und so die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens gibt. Julianne Stadler nimmt die Leser mit auf eine Reise durch Europa und den Orient, lässt Schlachtfelder aufleben und zeigt das Leben auf beiden Seiten. Es werden Intrigen gesponnen, Schlachten geschlagen, Freundschaften geschlossen und verloren. Dabei gelingt es der Autorin zu zeigen das auch hier auf beiden Seiten nur Menschen waren, die teilweise für ihre Überzeugungen und ihren Glauben kämpften, aber eben auch Menschen, die ihr eigenes Wohl im Sinn haben. Kein Gut und Böse, sondern Menschen mit Fehlern und guten auch guten Eigenschaften. Mir hat das Buch großes Lesevergnügen bereitet. Der Vergleich mit Rebecca Gablé ist nicht zu hoch gegriffen, man merkt dem Buch an, dass die Autorin fachkundig ist und sehr intensiv recherchiert hat. Es passt alles zusammen und das ausführliche Nachwort geht noch einmal auf einige geschichtliche Fakten ein, was dem Leser noch einmal zeigt, wieviel Gedanken sich die Autorin um die historische Genauigkeit gemacht hat. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und hoffe, dass wir noch weitere Bücher von ihr zu lesen bekommen.