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Sara

Posted on 12.2.2022

"In liebe, Ihre Eloise" ✨ Das Cover passt einfach toll in die Reihe und spiegelt auch Eloise ein wenig wieder, was mir insgesamt sehr gefallen hat. Trotz der 4 Bücher, welche ich bereits von der Autorin gelesen habe, musste ich mich anfangs wieder erst an den Schreibstil gewöhnen. Noch dazu kommt, dass auch hier nicht deutlich gekennzeichnet wurde, wessen Protagonist gerade so seine Gedanken mit uns teilt. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und das Lesen wird überraschend flüssig und bildlich. Durch den bildlichen Schreibstil schafft es die Autorin immer wieder mich als Leserin in die damalige Welt eintauchen zu lassen. Frauenbild, Architektur und Kleidung werden lebendig und strahlen einfach einen gewissen Charme aus. Eine Reise in die Vergangenheit der anderen Art. Schon in der Serie ist Eloise Bridgerton, das fünfte der insgesamt 8 Bridgerton-Kinder, durch ihre besondere Weltanschauung aufgefallen. Sie ist keine Rebellin, aber sie möchte auch nicht dieses vorbestimmte Leben führen, in welcher sich das Leben der Frau nur um Ehe, Ehemann und Kinder dreht. Sie ist eine super schlaue, wortgewandte junge Frau und ich mochte sie so sehr, größtenteils jedenfalls. Sie hatte Potential etwas großes zu werden. Schade, dass die Autorin ihr daher keine Möglichkeit gegeben hat, dies auszuleben und sie stattdessen in eine mehr oder weniger nichtssagende Rolle gepackt hat. Aber nun zum Protagonist. Sir Philipp Crane. War er anfangs noch sympathisch und ebenso wortgewandt wie Eloise, so bemerkte ich während der Handlung immer mehr seiner toxische Charakterzüge, welche vor allem in Bezug zu seinen Kindern "wunderbar" hervorgehoben wurden. Für mich hatte er keinerlei väterlichen Züge, was ich erschreckend fand, vor allem da die Autorin wohl alles versuchte, um es nicht so aussehen zu lassen. Noch dazu kommt, dass er Eloise seine Unzufriedenheit kleinredet. Sie ist unglücklich in einer momentanen Situation, ABER diese Gefühle stehen ihr nicht zu, weil ER schlimmeres erlebt hat.Ich meine, hallo? Natürlich gibt es irgendwo auf der Welt immer Menschen, denen es mit Sicherheit schlechter geht, als einem selbst, aber muss man deshalb alles stillschweigend hinnehmen? Man wird dadurch nicht automatisch glücklicher. Das war die Schlüsselszene, an welcher der Protagonist bei mir durch war. Er hatte meines Erachtens kein Recht so zu handeln. Die Handlung war grundsätzlich anders als die der anderen Bücher. Allein eine Handlung zieht sich wie ein roter Faden durch jedes Buch, ausgenommen natürlich Band 2 & 3 um Anthony und Benedict, da diese bei dem roten Faden eine entscheidende Rolle einnehmen. Gefühlt in jedem Teil werden die Schwestern der beiden gezwungen die Männer xy zu heiraten auf Grund von Ehre etc..Verständlich, wenn man die damalige Zeit betrachtet, aber mittlerweile einfach langweilig. Als ich schon im Klappentext gelesen habe, dass dies erneut Teil der Handlung wird, war ich leicht genervt. Nachdem ich das Buch also gelesen habe, war ich ziemlich zwiegespalten. Immerhin gab es Kritikpunkte, über welche ich einfach nicht hinwegsehen möchte. Auf der anderen Seite habe ich das Buch aber recht gern gelesen. Letzten Endes kann ich sagen, dass dies bisher wohl der schwächste Band der Reihe ist, welcher aber durch Eloise so großes Potenzial gehabt hat, welches einfach nicht ausgeschöpft wurde. Daher leider nur 2,5-3/5 Sterne. 😬

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