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fernweh_nach_zamonien

Posted on 9.2.2022

Zwei fremde Seelen allein auf hoher See. Inhalt: Bill ist Teil der Crew auf dem Segelschiff Pandora und trainiert an der kanarischen Küste für einen Wettbewerb. Doch ein ein plötzlicher Sturm bringt das Schiff zum kentern und trennt den 15-Jährigen von der restlichen Mannschaft. Allein in einem kleinen Holzboot ist er der tosenden See hilflos ausgeliefert. Als sich der Ozean beruhigt, entdeckt Bill ein junges Mädchen, das in einer Tonne auf dem Meer treibt. Aya ist ebenfalls einem großen Unglück entkommen. Die beiden schließen sich zusammen. Verschiedene Sprachen, unterschiedliche Kulturen und doch verbindet sie eines: die Hoffnung! Altersempfehlung: ab 12 Jahre Mein Eindruck: Die Geschichte von Bill wird erzählt. Diese Perspektive und sein authentischer und ehrlicher Stil lassen den Leser rasch mit dem Protagonisten mitfühlen und die Ereignisse hautnah miterleben. Schrecken und Schönheit des Meeres liegen so dicht beieinander. Auch werden die sprachlichen und kulturellen Barrieren - ohne zu werten - anschaulich dargestellt und nach und nach aus dem Weg geräumt. Sowohl Aya wie auch Bill wachsen aufgrund der Konfrontation mit dem Tod über sich hinaus. Die gnadenlose Sonne, der tägliche Kampf um das Überleben werden so realistisch und oftmals schonungslos geschildert und dennoch bleibt immer ein Funke Hoffnung. Die kühleren und ruhigen Nächte bilden den perfekten Gegenpart und hier verfällt man - trotz der schier ausweglosen Situation - ins Träumen: Bill und Aya blicken in den Sternenhimmel und das Mädchen erzählt wie Scheherazade Geschichten aus tausendundeiner Nacht. Die Märchen lenken die Kinder ab und sorgen immer wieder für Auflockerung. Über sich selbst erzählt das Berbermädchen wenig. Nach und nach kommt immer mehr Licht ins Dunkel und die Kinder verbindet nicht mehr nur der Überlebenswille, sondern auch eine tiefe Freundschaft. Über den Fortgang der Ereignisse möchte ich gar nicht zu viel verraten. Auf Leser:innen warten sowohl überraschende Wendungen wie auch ein Ende, mit dem man vielleicht nicht gerechnet hat. Eine emotionale Achterbahnfahrt und ein berührendes und tiefgründiges Abenteuer bei dem die Spannung bis zur letzten Seite anhält. Fazit: Eine einfühlsam erzählte Geschichte über ausweglose Situationen und den unglaublichen Willen, zu überleben. Trotz der ernsten Lage bleiben Humor und Hoffnung nicht auf der Strecke: Märchen aus tausendundeiner Nacht sowie die tiefe Freundschaft zwischen Bill und Aya sorgen für Abwechslung. ... Rezensiertes Buch: "Allein auf dem Meer" aus dem Jahr 2022

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