Buchensemble
SPRACHLOS Während ihre Mutter mit Freundinnen Urlaub macht, besucht Ipek ihren Vater und versucht zu verstehen, warum sie keine richtigen Gespräche mit ihm führen kann, obwohl die beiden in ihrer Kindheit eine sehr enge und liebevolle Beziehung zueinander hatten. Mein Eindruck zu “Vater und ich”: „Vater und ich“ von Dilek Güngör stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2021, hat es aber nicht auf die Shortlist geschafft. Das Buch hat mich in manchen Bereichen stark an den Roman „Streulicht“ von Deniz Ohde erinnert, der 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Da ich eine ausführliche Rezension von „Streulicht“ hier bereits veröffentlicht habe, stelle ich ein paar Vergleiche an. Stärken des Buchs: Ich mag dünne Bücher. Sie schüchtern mich nicht ein. „Vater und ich“ zählt mit etwa 100 Buchseiten eindeutig zu den dünnen Büchern. Ein Aspekt, den ich an derart schlanken Werken, sofern sie gelungen sind, besonders mag, ist die Konzentration auf ein einziges Hauptthema und die Präzision, die benötigt wird, um auf wenigen Seiten viel zu sagen. Dilek Güngör konzentriert sich entsprechend auf die Beziehung von Ipek und ihrem Vater. Um diesen Kern herum ordnet sie weitere Themenbereiche an, die den Hauptbereich untermauern. Es wird von der Familie und von Freundinnen erzählt, vom Studium, der Arbeit und von Diskriminierung. Alles jedoch, um die Vater-Tochter-Beziehung im Zentrum der Erzählung zu beleuchten. Die vollständige Rezension von Matthias kannst du beim Buchensemble nachlesen : https://www.buchensemble.de/sprachlos-vater-und-ich/