silver_libary
"Eventorra" begleitet die vier Schwestern Violetta, Nora, Seline und Leandra. Die jungen Mädchen sind bei ihrer Großmutter Pippa aufgewachsen, ihre Mutter ist kurz nach Violettas Geburt verstorben. Doch sie sind keine normale Familie, Pippa ist eine mächtige Meisterhexe und auch ihre Enkelinnen tragen unterschiedliche magische Kräfte in sich. Eben jene Kräfte sind der Grund, weshalb sich die Schwestern auf eine wichtige Mission begeben müssen. Eine mysteriöse Dunkelheit hat sich über das Königreich gelegt und Besitz von vielen Menschen ergriffen - darunter auch die Königsfamilie, allen voran der Kronprinz. Ihn sollen sie mit vereinten Kräften ausschalten. Doch bereits auf der Reise zum Palast geht alles schief und bei ihrer Ankunft müssen die Schwestern feststellen, dass die Grenze zwischen Gut und Böse nicht so klar ist, wie es scheint. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Violettas und Noras Sicht, da diese Mädchen am stärksten in die Geschehnisse involviert sind. Beide entwickeln im Laufe der Handlung Gefühle für zwei Männer, die ebenfalls bei Hofe leben. Allerdings hat die Entwicklung dieser Beziehungen Slow-Burn-Charakter, es verläuft also alles sehr langsam und emotional, es dauert schon lange, bis die Mädchen sich überhaupt ihre Gefühle eingestehen. Deshalb gibt es in Band 1 noch keine richtigen Liebesbeziehungen, was ich persönlich sehr erfrischend finde. In vielen Fantasybüchern entwickeln sich die Gefühle zwischen den Figuren viel zu schnell für meinen Geschmack, es wirkt oftmals unrealistisch. Hier wird diesen Entwicklungen mehr Raum gegeben. Die Handlung an sich hat mir ebenfalls gut gefallen, sie ist sehr düster und voller Wendungen. Unterstützt wird sie von dem bildhaften und einfühlsamen Schreibstil der Autorin. Einziger Kritikpunkt: Ich habe nur schwer in die Geschichte hineingefunden und konnte ihr zu Beginn nicht folgen, weil ich viele Dinge nicht verstanden und schlichtweg einfach verwirrt war. Natürlich ist es schön, wenn die Geheimnisse erst im Verlauf der Handlung gelöst werden, aber die Verwirrung, die ich zunächst empfunden habe, war definitiv zu viel des Guten und wohl auch nicht von der Autorin beabsichtigt. Dennoch hatte ich viel Freude beim Lesen, gerade da ich der Geschichte später ausgezeichnet folgen und die Gefühle vieler von Leid gebeutelten Figuren sehr gut nachempfinden konnte. Deshalb gibt es hier vier Sterne und ich freue mich schon sehr auf Band 2!