dianae E
Richard Osman – Der Mann, der zweimal starb Die Seniorin und Ex-Geheimdienstagentin Elizabeth ist nicht minder erstaunt, als sie um Hilfe gebeten wird. Und zwar von einem Totgeglaubten. Das sich ausgerechnet Marcus Carmichael wegen eines Gefallen an sie wendet, ist fast schon zum lachen. Doch schnell steht fest, er steckt in großen Schwierigkeiten und das bedeutet Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub aus Coopers Chase müssen ermitteln. Doch leider müssen sich die Herrschaften mit weiteren Problemen auseinandersetzen, denn als einer von ihnen im Krankenhaus landet, wird es ihnen zu bunt und sie "rächen" sich auf ihre eigene Art und Weise. Ich habe bereits den ersten Band der Reihe vor einiger Zeit gelesen, der unterhaltsam war. So ganz hat mich das Rentner-Quartett allerdings noch nicht überzeugen können und wollte dem neuen Buch und die Entwicklung der Figuren aber noch eine weitere Chance geben. Der zweite Band der "Donnerstagsmordclub"-Reihe ist genau wie sein Vorgänger leicht lesbar, kurzweilig und interessant. Der Autor hat einen angenehmen, modernen Erzählstil und schafft es die Figuren lebendig und gut ausgearbeitet erscheinen zu lassen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Elizabeth ist mir immer noch zu distanziert und unnahbar. Sie ist die "Anführerin" des Mordclubs und löst oft die Fälle auch im Alleingang, sie hat einen Pool aus Geheimnissen und nichtssagenden Antworten parat, wäre ich eine ihrer Freundinnen, würde mich das fürchterlich frustrieren, so abgespeist zu werden. Ich will nicht sagen, dass sie unsympathisch ist, aber bereits im letzten Buch ist mir aufgefallen, dass sie sehr besserwisserisch rüberkommt. Ibrahim trifft es diesmal recht hart, dennoch ist sein Wille ungebrochen und ich finde ihn mit am sympathischsten der Hauptfiguren. Ron hat mich wohl am meisten überrascht. Auch Joyce ist natürlich wieder mit dabei, ihre aufdringliche leicht ausschweifende Art konnte mich schon beim ersten Buch nicht wirklich an sich binden. Der Autor beschreibt seine Schauplätze sehr detailliert und anschaulich, oft sogar ein wenig zu detailreich, sodass das zur Lasten der Spannung geht. Nicht falsch verstehen, ich finde es toll, dass Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim so unterschiedlich dargestellt werden, ich mag die vier Senioren und ich habe die Geschichte gern gelesen, aber ich denke trotzdem, dass die Chemie hier nicht zu hundert Prozent stimmt. Ob ich ein weiteres Buch der Reihe lesen werde, kann ich noch nicht beantworten. Es ist ein schöner Cosy Crime Fall, der zum schmunzeln aber auch zum nachdenken anregt, die Handlung ist größtenteils spannend, es gibt viele gute Dialoge, einige Überraschungen und tolle Wendungen. Doch trotzdem werde ich einfach nicht so warm mit den Vieren wie ich es mir gewünscht hätte. Wer Cosy Crime, rüstige Rentner und ihre flotten Sprüche, eine gute Portion Humor und Spannung mag, dem wird das Buch sicherlich gefallen. Das Cover ist diesmal in gelb und lila gehalten, passt aber zum Vorgänger. Fazit: netter Cosy Crime. 3 Sterne.