Bücher in meiner Hand
Wenn ihr "Eine verdächtig wahre Geschichte" lesen wollt, beginnt dann, wenn ihr eine Stunde, noch besser zwei Stunden, am Stück dran lesen könnt. Wer es unterwegs anfängt, und nur jeweils so 10 Minuten lesen kann, kommt nicht richtig rein. So ist es jedenfalls mir ergangen. Ich kam auf den ersten etwa 50 Seiten nicht rein in diese verdächtig wahre Geschichte und hatte lange auch nicht wirklich den Drang Dinge liegen zu lassen und stattdessen zu lesen. Denn die Geschichte baut sich an einem Punkt auf, geht von da zurück und macht eine Schleife, bis man wieder am anfänglichen Punkt ist und die Vorgeschichte versteht. Antoine Laurain baut dazwischen immer wieder neue überraschende Dinge mit ein, und je weiter man kommt, je neugieriger ist man auf das Ende. Da hab ich dann Dinge liegen gelassen und weiter gelesen. Ich würde jetzt mal sagen, der Weg dahin, also zum Ende, ist das Ziel. Diesen Weg zu lesen macht Spass. Das Ende selbst kommt plötzlich und wirkt deshalb auf mich ambivalent. Aber der Aufbau des Romans ist schon sehr stimmig und die Auflösung Ergebnis guter Polizeiarbeit. Es ist halt ein typischer Laurain-Roman - immer ein toller Aufbau, auf den ein Ende folgt, mit dem man nicht gerechnet hat. Ausserdem hat bei Laurain immer jede Figur seinen Platz in der Geschichte, niemand ist überflüssig. Hier ist es das Verlagsteam, die beiden Polizisten, sowie Violaines Umfeld. Jede Figur wird vorgestellt und besonders im Verlag spürt man, dass sich das schon sehr familiär anfühlt. Das Rätsel um die Morde, die genau so ablaufen, wie der für den Literaturpreis nominierte Spitzentitel aus dem Verlag, geben allen grosse Rätsel auf. Die Suche nach dem Autor, der auch Violaine unbekannt ist, Fazit: Ein Roman mit Krimi-Elementen - der immer wieder überraschende Details an Licht bringt. 4 Punkte.