sinathereader
Tolle Grundidee, aber zu viel des Guten Ich hatte zu Beginn meine Schwierigkeiten in “Still with you” zu starten, da ich mich an den Schreibstil der Autorin noch gewöhnen musste. Er klang recht jung und etwas abgehackt, allerdings hat er sich sehr im Laufe des Buches verbessert. Da es eine Übersetzung ist, kann es auch daran liegen. Die Grundidee des Buches ist einfach wundervoll und sehr divers! Lara lernt wie es ist sich unabhängig als Zwilling zu fühlen, ihre Leidenschaft zur Akrobatik ist mal etwas Neues und unheimlich cool und die Repräsentation von Mental Health ist sehr wichtig und hat viel Potenzial. Allerdings wurde die Umsetzung ihr nicht wirklich gerecht und fühlte sich zu überladen, langatmig und dramatisch an. Lara als Protagonistin ist toll ausgearbeitet. Ihr Charakter ist realitätsnah, lebendig, leidenschaftlich und nicht immer perfekt. Ihre Macken machen sie echt und ungefiltert und der Fokus der Handlung liegt ganz klar auf ihrer Person. Sie leidet unter starkem Leistungsdruck in der Schule und bei ihrem Sport, der Akrobatik, was für sie ein täglicher Kampf ist. Ihr Kopf scheint immer wieder neue Probleme zu kreieren und sie versucht in ihr Umwelt klarzukommen. Leider muss ich gestehen, dass ich schon sehr schnell vermutet habe, was genau mit Lara los ist, auch wenn es der Leser erst ganz am Ende des Buches erfährt. Allerdings macht es Sinn, dass man es gemeinsam mit Lara herausfindet. Trotzdem wirkte das Buch deshalb teils sehr langatmig und durch ihre Probleme und Komplikationen dramatisiert sich ihre Lage zunehmend. Die Beziehung zu Casey, die vor allem zu Beginn versucht die Enemies-to-Lovers Trope zu gebrauchen, fühlt sich unausgereift und nebensächlich an. Er wirkt zwar wie eine sympathische, liebenswerte Person, allerdings konnte ich einfach nicht viel von ihm mitnehmen und habe ihn mehr als Nebencharakter wahrgenommen. Zwar gab es zwischen den beiden ein paar tolle Szenen, doch nichts was mich wirklich berühren konnte. Am meisten erschreckt hat mich zudem das Bodyshaming, der Leistungsdruck und die Probleme ihrer Eltern. Da ist jede Entschuldigung einfach nur lahm gewesen und hat mich unheimlich wütend gemacht. Auch die dortige Auflösung war mir nicht genug. Die Grundidee des Buches ist einfach genial und habe ich so noch nie in einem YA-Buch gelesen, doch die Umsetzung war mir einfach zu langatmig und dramatisch. Mir wird die Realisierung, was genau mit Lara los ist einfach zu schnell abgehakt und der Showdown ist schneller vorbei als man blinzeln kann. Dafür, dass das ganze Buch darauf hinaus gelaufen ist, war ich einfach enttäuscht. Fazit: Eine wichtige und tolle Repräsentation von Mental Health, verpackt in einer künstlich dramatischen, langatmigen Handlung, die mich einfach nicht überzeugen konnte. Vor allem die Liebesgeschichte hat mich enttäuscht. 3 ⭐️