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ginnykatze

Posted on 29.1.2022

„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ In Österlen geht ein Feuerteufel um. Der Täter entfernt zuerst die Feuermelder, hinterlässt eine Ziffer und legt dann das Feuer. Gott sei Dank kommen nicht alle Hausbesitzer in den Flammen um, aber die Todeszahl erhöht sich bei jedem neuen Feuer. Eine Überlebende berichtet, dass sie Musik gehört hat, während das Feuer ausgebrochen ist. Als Kommissarin Tess Hjalmarsson, die inzwischen ein Cold Case Team führt, von diesem Detail erfährt, erinnert sie sich sofort an ihren ersten Mordfall vor 15 Jahren, der aber nie aufgeklärt wurde. Ein junge Mutter wurde ermordet und verbrannt. Der 5jährige Sohn überlebte und erzählte, dass er Musik gehört hat. Ist der Mörder von damals jetzt wieder unterwegs? Seite 243: „Sie konnte nicht sagen, was sie gestört hatte, aber es war eine Unbeseeltheit und Leere.“ Die Ermittlungen gestalten sich sehr umfassend und schwierig. Das ganze Team arbeitet mit Hochdruck, doch sie kommen dem Täter nicht einen Schritt näher. Als sich dann die Ereignisse überschlagen, schwebt plötzlich Tess selbst in Lebensgefahr. Fazit: Die Autorin Tina Frennstedt nimmt uns in ihrem Kriminalroman „Das gebrannte Kind“, mit nach Österlen in Schweden. Das gelingt ihr sehr gut. Dies ist schon der 3. Fall der Cold Case-Reihe um Kriminalkommissarin Tess Hjalmarsson, für mich ist es der erste. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, dabei aber auch detailgenau und brutal in den Gewaltszenen. Was mich ein wenig gestört hat, ist, dass hier anfangs immer wieder von anderen Fällen berichtet wurde. Das musste gar nicht sein, denn der Fall des Feuerteufels hat mich voll mitgerissen und beschäftigt. Schon von Anfang an war der Spannungsbogen hoch, das blieb auch das ganze Buch über so. Manchmal gab es einen kleinen Hänger, wenn wieder sehr intensiv über das Privatleben dieser oder jener Person erzählt wurde. Seite 326: „...sie fühlte sich wie eine Patientin, die eingeliefert, herumgefahren, behandelt und wieder entlassen werden würde.“ Die Charaktere zeichnet die Autorin mit sehr viel Feingefühl. Ich konnte mit ihnen fühlen, leiden und Schmerzen empfinden. Meine Lieblingsfigur war hier ganz klar Marie, die Kollegin von Tess. Ihre aufmüpfige und teilweise aufbrausende Art, aber im Gegenzug auch ihre ruhige Herangehensweise, wenn es gefährlich wurde, hat mir sehr gut gefallen. Auch dem Täter durften wir über die Schulter schauen, er war gefühlskalt berechnend und äußerst brutal. Ich wusste schon sehr früh, wer der Täter ist, aber das ist gar nicht tragisch, denn es ist ja interessant zu erfahren, warum er so geworden ist und weshalb er mordet. Das Ende war mir viel zu lang und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Eine gestandene Kriminalkommissarin so an der Nase herumzuführen, war mir dann doch ein wenig zu übertrieben und nicht nachvollziehbar. Schade, hier hätte ich mir mehr gute Ermittlungsarbeit gewünscht. Seite 99: „Der Kluge lernt aus den Fehlern anderer. Der Dumme aus seinen eigenen.“ Ich vergebe hier dennoch 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung, denn der Krimi ist schon sehr spannend und hat mich sehr gut unterhalten. Lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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