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Michael Bukowski

Posted on 23.5.2018

Man kann dem Buch vorwerfen, sich mit dem Titel der Clickbait-Methode zu bedienen, die im Buch unter anderem beschrieben wird. Man kann die Gesamtschau aller besorgniserregenden Aspekte und Features unserer vom Primat des "Erst digitalisieren, dann nachdenken!" besoffenen Moderne zu pessimistisch finden. Man kann aber auch, und dazu zähle ich, es ein dringend notwendiges Stück Aufklärung nennen, das in Lehrpläne genauso wie auf den Nachttisch eines jeden "Alexa, ich will Pizza!"-Konsum-Moppels gehört. Trotzdem auch interessant für Leute, die sich mit dem Thema bereits beschäftigen: ein kompletter, kurzweiliger, gut geschriebener Rundflug durch alle Bereiche der "größten Verarschungsmaschine aller Zeiten", wie es der Rücktitel nennt. Denn viel zu langsam, absurd langsam im Verhältnis zu unserer angeblich so hochtourigen Zeit, setzen sich recht substanzielle Erkenntnisse durch: Dass diese heute praktizierte Form der sogenannten Digitalisierung – insbesondere die öffentliche Kommunikationsinfrastruktur in den Händen profitgetriebener Unternehmen – eine Bedrohung für unsere Demokratien, unsere Gesellschaften, den Frieden, die Wirtschaft wie auch für jedes einzelne unserer Gehirne darstellen und das Ausmaß ihrer destruktiven Kraft gerade erst anfangen zu entfalten. "Das Internet muss weg" ist wie ein VHS-Grundkurs für alle, den ich auch Fortgeschrittenen empfehle.

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