Susanne Matiaschek
Das letzte Haus in der Needless Street “ von Catriona Ward, ist ein Buch das mich gleich auf mehreren Ebenen absolut überraschen und gleichzeitig überwältigen konnte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend, aber auch etwas ruhig und dadurch auch prägnant. Am Anfang hatte ich keine Vorstellung davon, was mich hier erwarten könnte. Fand es allerdings sehr crazy und seltsam, dass ich unter anderem eine Katze kennenlerne. Dadurch merkt man aber recht schnell ,dass diese Story so viel mehr zu bieten hat, als man zunächst annimmt. Die Charaktere wirken direkt seltsam, verrückt und gleichzeitig gebrochen. Man spürt einfach, dass da ganz gewaltig etwas nicht stimmt Man weiß nur nicht ob dies tragende oder psychopathische Aspekte in sich trägt. Ich kann auch nicht sagen, dass ich sie sofort mochte. Denn besonders der emotionale Aspekt blieb mir lange verwehrt. Aber gleichzeitig konnte ich auch nicht von Ihnen loskommen. Es ist total verrückt, was einem hier passiert, wie man mitten in eine Welt hineingerät, die völlig anders und neu ist. Dabei aber auch viel Grauen, Schmerz und viel Wut zu bieten hat. Olivia, Lauren und Ted haben mich wirklich unglaublich fasziniert, weil sie sich immer wieder von einer neuen Seite präsentiert haben und man als Leser immer wieder das Gefühl hat, immer wieder von vorn anfangen zu müssen, um sie zu verstehen. Dee blieb mir dagegen seltsam blass. Ich bekam sie nicht richtig zu greifen. Sie erhält auch längst nicht so viel Beachtung wie die anderen Charaktere. Trotz allem konnte ich dennoch ihr Wesen, ihre innere Spaltung in mich aufnehmen. Und das hat die Autorin verdammt gut zelebriert. Der Einstieg in die Story fiel mir gar nicht mal so leicht. Teils war es etwas langatmig und anstrengend zu lesen. Aber hier lohnt es sich dranzubleiben, auch wenn es zunächst gar nicht danach aussieht. Catriona Ward hat hier auf mehreren Ebenen eine komplexe und überaus tragende Story entworfen, die man so niemals erwarten würde und die quasi alles von dir mitnimmt. Es ist total surreal und seltsam, weil so vieles zunächst verquer und zusammenhanglos erscheint. Erst im Rückblick ergibt es Sinn und man denkt, wie verdammt nochmal das alles passieren konnte. Es ist schockierend, erschütternd und brutal. Die menschlichen Abgründe kennen kein Erbarmen und führen dich mitten in die Hölle hinein. Die Autorin fokussiert sich auf die psychologischen Aspekte und das macht sie so gekonnt und verflucht genial. Die Thematik ist definitiv kein leichter Stoff und man hat ordentlich zu knabbern. Aber gleichzeitig hat es mich sehr fasziniert und nicht losgelassen. Wie schafft man es völlig gebrochen zu überleben? Hier erfährt man es und darüber hinaus noch so viel mehr. Die Wendungen wurden so perfekt und unerwartet zelebriert, dass ich einfach nur völlig sprachlos war. Die losen Fäden wurden so gekonnt miteinander verknüpft, dass schlussendlich alles aufgelöst wurde. Am Ende fühlte ich einfach so viel Traurigkeit und Leere in mir, weil alles erzählt wurde. Es aber so viel mehr offenbart hat, als ich erwartet habe. Ein Tipp für jeden ,der psychologisch gut durchdachte Storys mag und sich gern in den Tiefen der menschlichen Seele verliert. Fazit: Das letzte Haus in der Needless Street “ von Catriona Ward ,hat mich zunächst alles andere als begeistert. Es war so surreal, anders und einfach total crazy. Und dann ist der Knoten geplatzt und ich konnte nicht glauben, in welcher Hölle ich mich plötzlich befunden habe. Catriona Ward begibt sich mit ihrem Roman in die Tiefen der menschlichen Seele und das auf sehr komplexe und zutiefst verstörende Art und Weise. Keine einfache Thematik, die man so einfach weggesteckt. Aber so faszinierend, interessant und absolut gekonnt in seiner Ausarbeitung. Aufgrund der wirklich vielseitigen Wendungen, hat mich diese Story nicht nur überzeugt und schockiert. Sie hat es geschafft, mich völlig zu überwältigen und mein Blickwinkel zu erweitern. Definitiv zu Recht in der Must Read Kategorie des Festa Verlages.