Buchstabenfestival
Immer wieder muss ich feststellen, dass die Autor:innen aus den skandinavischen Ländern einfach wissen, wie man gute und spannende Krimis schreibt. Auch Thomas Engers erster Fall für Henning Juul war fesselnd und gut geschrieben. Henning Juul ist ein Journalist einer Online-Zeitung. Er hat nun nach seinem ganz privaten Tiefpunkt wieder begonnen zu arbeiten und gerät direkt in einen sehr ungewöhnlichen Mordfall. Eine junge Frau wird gesteinigt, ausgepeitscht und verstümmelt. Wer hat so viel Wut in sich und warum? Henning Juul recherchiert und stößt dabei auf Ungereimtheiten und sticht ganz nebenbei in ein Wespennest. Den Ungereimtheiten geht er immer weiter nach und deckt so Schicht für Schicht die ganze Wahrheit auf. Immer mehr müssen die Polizei und die Medien von ihrem Anfangsverdacht wegrücken, die Vorurteile ausblenden und den Fokus neu einstellen. Das genaue Hinsehen und Zuhören macht die Geschichte spannend. Henning Juul erhält seine Informationen durch geschickte Fragen und die Kombination aus vielen kleinen Informationsfetzen. Einzig Borgelands Gedanken gegenüber seiner Kollegin fand ich daneben, jedoch werden sie leider nicht so fern von der Realität gewesen sein. In der heutigen Zeit verursachen diese Gedanken und Kommentare noch mehr Unmut als vor 10 Jahren, als das Buch geschrieben wurde. Insgesamt ein guter spannender Krimi, der Lust auf die nachfolgenden Fälle macht.