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maskedbookblogger

Posted on 23.1.2022

Es stand mal wieder ein Thriller aus dem Diogenes Verlag an. Diesmal habe ich mich für „Seitensprung“ von Jason Starr entschieden. In dem Buch geht es um Jack Harper, der zurzeit in einer Midlife-Crisis steht. Seine Ehe zu seiner Frau Maria steht auf Eis – nur sein Sohn Jonah gibt ihm noch halt. Aufgrund eines fehlenden Liebesleben entscheidet er, sich bei einer Dating-Plattform anzumelden. Er lernt eine Frau kennen und zu spät merkt Jack, dass er damit den größten Fehler seines Lebens begangen hat. Er wird in eine Spirale voller Skandale gewickelt, aus der es kein Entrinnen gibt. Durchaus kann ich behaupten, dass der Thriller hervorragend geschrieben worden ist. Er hat sich sehr leicht gelesen und die ab und zu auftauchenden Chats zwischen Jack und weiteren Personen erleichtern den Lesefluss. Leider war die Handlung für mich persönlich sehr vorhersehbar. Wenn man schon den ein oder anderen „Gossip-“ bzw. Familienthriller gelesen hat, kann man schon nach dem ersten Drittel des Buches vorausahnen, wie sich die Handlung weiterentwickeln wird. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Autor noch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung einbauen könnte. Auch wenn Jack als Figur recht naiv war, konnte ich dennoch seine Gefühlslage nachvollziehen, da der Autor seine Gedanken authentisch entworfen hat. Teilweise tat mir sein resultierendes Schicksal leid, auch wenn er selbst irgendwie schuld daran ist. Ich hätte mir in Bezug auf die anderen Figuren noch eine viel intensivere Thematisierung gewünscht. Figuren wie sein Sohn Jonah, seine Frau, der Officer, Arbeitskollegen usw. waren für mich leider nicht greifbar. Somit nahm ich ein nicht genutztes Potential in der Figurengestaltung wahr. Zudem ging das Setting der Großstadt-Metropole New York irgendwie unter. Ich fühlte mich eher, als ob ich vom Setting her in einer Kleinstadt war. Fazit: Der Thriller „Seitensprung“ wird meiner Meinung nach für Thriller-Fans sehr antizipierbar sein. „Thriller-Neulinge“ werden eventuell mit diesem Buch die ein oder andere spannende Lesestunde verbringen können. Die Charakterdarstellung war nur bei Jack gut ausgearbeitet worden – andere Figuren bleiben blass. Deswegen kann ich im Allgemeinen das Buch nur mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben, bewerten.

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