kimvi
"Und raus bist du" ist der Auftakt zur Trilogie "Forever, Ida". In diesem Band lernt man die Hauptcharaktere kennen. Adi zieht mit ihren Eltern von Bremen nach Sonderberg. Man hat das Gefühl, dass sie ein dunkles Geheimnis hat, mit dem der Wohnortwechsel zu tun hat. Adi beschließt, sich in der neuen Schule neu zu erfinden, ihr altes Ich hinter sich zu lassen und Freundschaften zu knüpfen. Kurz vor Adis Umzug ist Ahmet, ein Klassenkamerad ihrer neuen Mitschüler, ums Leben gekommen. Der Tod des Jungen wirft Fragen auf. Auch Adi beginnt sich damit zu beschäftigen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und durch Briefe, Chats oder Aufzeichnungen aus Gesprächen aufgelockert. Da die Wechsel gut gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung leicht. Der Schreibstil ist flüssig und für einen Jugendthriller angemessen gewählt. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo aufgebaut. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch. Bedauerlicherweise betrachtet man die Charaktere sehr distanziert. Deshalb fällt es schwer, sich ganz auf die Handlung einzulassen und mit den Akteuren mitzufiebern. Das ändert sich leider auch im weiteren Verlauf der Ereignisse nicht. Außerdem werden einige Klischees bedient, die sich nicht unbedingt positiv auf die Gesamthandlung auswirken. Die Grundstimmung ist düster und stets zwischen den Zeilen spürbar. Dennoch kocht die Spannung zunächst auf Sparflamme, steigt aber am Ende steil an, um in einem actionreichen Finale zu gipfeln. Damit ist dieser Band relativ stimmig abgeschlossen. Ein Cliffhanger deutet allerdings an, wie es im nächsten Teil weitergehen könnte. Ein Jugendthriller, der zwar temporeich erzählt wird, mich persönlich aber leider nicht fesseln konnte. Deshalb vergebe ich gut gemeinte drei Sterne und die Empfehlung, sich selbst ein Bild zu machen.