Profilbild von Gabriele

Gabriele

Posted on 21.1.2022

„Was ist das Besondere an C.S.Lewis? Die gründliche Art zu argumentieren? Der Humor? Die Leidenschaft, mit der er sich Themen widmet?“, fragt Titus Müller, der Herausgeber dieses Buches, in seinem Vorwort. Er verheimlicht nicht die Bewunderung für den Autor der Narnia-Chroniken, der sich vom Atheisten zum gläubigen Christen entwickelt hat. Als Müller auf drei dicke Bände mit Briefen von C.S.Lewis stieß, genoss er diese „wie ein Dessert in kleinen Portionen“ und suchte aus über dreitausend Briefen die schönsten heraus. Genau so habe auch ich mich an das Buch heran gewagt und dabei viel über und von Lewis, der mit Jack unterschreibt, erfahren. Doch bevor ich mich an Zitate wage, möchte ich noch auf den Aufbau des Buches eingehen. Nach dem Vorwort sind die Lebensstationen von C.S.Lewis (*29.11.1989 im nordirischen Belfast; + 22.11.1963 im englischen Oxford) zusammengefasst. Wir erfahren, dass der christlich erzogene Junge nach dem Tod seiner Mutter (er war damals 10 Jahre alt) nichts mehr mit Gott zu tun haben wollte, weil der seine Gebete nicht erhört hatte. Heute gilt er jedoch als einer der bedeutendsten christlichen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In seinen Briefen ist der Wandel zwar herauslesbar, jedoch nicht der Zeitpunkt, zu dem er sich wieder dem Glauben zuwendete. Schon in jungen Jahren entpuppte er sich als außerordentlich intelligent und warmherzig. Er dachte über so vieles nach, liebte Bücher über alles und führte einen regen Briefverkehr mit Vater, Bruder, Freunden und Schriftstellern (unter anderem Tolkien). Dabei ging es nicht immer hochintelligent zu, sondern es wurde auch das tägliche Befinden angesprochen: „Die Wahrheit ist, ich bin viele Dinge leid: das Wetter, die Arbeit, Lesen, Schreiben, vor allem die Nachrichten. Mit anderen Worten – ich bin verschnupft“ (Seite 107) „Die große Schönheit dicker Bücher ist die: Egal, wie oft man sie liest, es gibt immer große Teile, die man vergessen hatte“ schrieb er, nachdem er Krieg und Frieden zum zweiten Mal gelesen hatte. (Seite 163) Die letzten 30 Seiten des Buches sind dem Anhang gewidmet. Der enthält neben vielen Anmerkungen auch Kurzbiografien zu seinen Briefpartnern. Dies ist eines der Bücher, die man sich erarbeiten muss, in dem es sich lohnt, viel hin- und herzublättern. Mir hat es Freude bereitet, mich näher mit dem Innenleben von C.S.Lewis zu beschäftigen. Zudem bin ich neugierig geworden auf seine Bücher, von denen ich zwar schon einige, aber noch lange nicht alle kenne. Fazit: Dies ist kein Buch zum schnellen Durchlesen. Man benötigt Zeit, um die Briefe auf sich wirken zu lassen. Auch wenn mir nicht jeder Gedanke nachvollziehbar war, so habe ich persönlich von dieser Lektüre durchaus profitiert. Danke, Titus Müller, für die Zusammenstellung dieser erbaulichen Lektüre, die ich voller Überzeugung weiterempfehle.

zurück nach oben