tintensturm
Ich habe noch nie ein Buch wie „Eisenwolf“ gelesen und ich bin immer noch ganz gefesselt von dieser Geschichte, die so ganz anders war als ich erwartet hatte und mich beim Lesen erst vollkommen verwirrt und dann gefesselt hat. Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte mich in der Geschichte und der Welt zurecht zu finden, denn es wurde recht schnell davon gesprochen, dass Blut für Portalsteine verwendet wurde, Menschen Wolfsblut als Luxusgut und Droge „konsumierten“ und allen Menschen die Zähne kontrolliert wurden...wo sind wir denn hier? In Náklav, einer Stadt wie keiner anderen. Was mir gut gefallen hat war, dass ich absolut keine Ahnung hatte, worauf dieses Buch hinausläuft, bzw. wohin die Reise geht, ich wurde auf jeder Seite überrascht und konnte nicht vorhersehen, was geschieht. Das hat mir sehr gut gefallen- „Eisenwolf“ ist kein typisches Jugendfantasybuch mit viel Kitsch und einer vorhersehbaren Story. Die fiktive Welt, in der Náklav liegt, orientiert sich grob an der nordischen Mythologie. Der „Böse“ ist ein Wolf, allerdings ist er über die Zeit hin mit dem Begriff des „Teufels“, welches die Christen mitgebracht haben, verschmolzen, sodass die Menschen den Wolf und den Teufel gleichsetzen. In Náklav ist Magie am Leben – zumindest so halb. Es gibt keine offensichtlichen Magier oder Magiewirkenden, sondern vielmehr magische Artefakte, wie Portalsteine oder alte Tore, die nur durch Blut zu aktivieren sind. Ferner Wolfsblut. Aus diesem Grund gehen Jäger auf die Jagd nach Wölfen. Zu diesen Menschen gehört auch Juva Sannseyr, die eigentlich Tochter einer führenden Gildenmeisterin ist. Allerdings gibt es auch einige Menschen, die das Blut der getöteten Wölfe missbrauchen, in dem sie es konsumieren um sich zu berauschen und süchtig werden. Juva möchte diese Menschen stoppen. Da Juva zu Beginn durch ihr Trauma eine unzuverlässige Erzählerin ist, sorgt der Roman für besondere Spannung, da wir einige Ereignisse durch die Kindesangst von Juva erleben und daher nochmal krasser wahrnehmen. Ich hoffe, man versteht, was ich sagen will-aber an dieser Stelle kann ich schlecht mehr verraten ohne euch zu spoilern. Der Roman ist nicht nur heftig, sondern teilweise auch etwas derb geschrieben. Rugen beispielsweise benutzt gerne den Fluch „Wolfsfotze“ und das männliche Genital wird im Roman beispielsweise „Pimmel“ genannt. Wer einen solchen derben Schreibstil nicht mag, muss sich gegebenenfalls daran gewöhnen, es hält sich aber wirklich in Grenzen. In vor allem Rugens Kapiteln wird viel geflucht – aber ansonsten ist der Roman größtenteils „schimpfwortfrei“ geschrieben. Nichtsdestotrotz bleibt er düster und blutig! Der Roman hat mir gut gefallen und war eines meiner Lese-Highlights 2021