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ginnykatze

Posted on 17.1.2022

„Leg dich auf die Couch Püppchen!“ Calliope und Harleigh sind noch Kinder, als sie feststellen müssen, dass sie nur allein stark sind, denn ihre Mutter ist brutal und hartherzig. Sie fangen früh an, sich mit Babysitten Geld zu verdienen, um aus dieser Gewaltschleife zu entkommen. Leider sind sie noch zu jung und wissen nicht, in welch eine Gefahr sie sich begeben. Als dann eines Abends Callie bei Leigh anruft und ihr erzählt, was vorgefallen ist, brennen bei Leigh alle Lampen durch und sie tut etwas, was sie ihr ganzes Leben lang mit sich herumschleppen wird. Verzweifelt versuchen Beide zu vergessen, was ihr junges Leben geprägt hat. Leigh wird Rechtsanwältin, auch wenn sie hart dafür kämpfen musste. Sie ist verheiratet und hat eine tolle Tochter. Ihr Leben scheint wirklich in die richtigen Bahnen gelaufen zu sein. Callie konnte sich aus dem Trauma ihrer Kindheit leider nicht befreien und ist in einen Drogensumpf gefallen. Sicher spielte auch ihre schwere Verletzung nach einem Sturz als Cheerleaderin, wobei sie sich zwei Halswirbel brach, eine große Rolle, aber das allein war es nicht. Leigh soll die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers übernehmen. Ihr Chef höchstpersönlich bittet sie darum. Als sie erkennt, wen sie vertreten soll bricht ihre heile Welt zusammen, denn der Beschuldigte kennt Callies und ihre Geschichte. Zitat: „Du kannst kein Spiel mit jemanden Spielen, der nicht mitmacht.“ Fazit: In ihrem Thriller „Die falsche Zeugin“ nimmt uns die Autorin Karin Slaughter mit in eine Welt, die für Jeden unvorstellbar sein sollte. Aber es gibt sie und sie ist so brutal und verabscheuungswürdig, dass ich immer wieder Tränen in den Augen habe und beim Lesen Pausen einlegen muss, als von den brutalen Übergriffen erzählt wird. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen, dabei aber auch tiefgründig und sehr brutal. Langsam aber sicher baut Karin Slaughter ihre Story auf und erzählt sie in zwei Zeitebenen. Einmal erfahren wir im Hier und Jetzt, was aus den Schwestern geworden ist, was sie erreicht haben und wie es ihnen geht. Im zweiten Erzählstrang erfahren wir aus ihrer gemeinsamen Kindheit, die von Brutalität und Überlebenskampf geprägt war und Mutterliebe haben sie nicht erfahren dürfen. Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Sie verleiht jedem Einzelnen eine Persönlichkeit und ich kann mit ihnen leiden, fühlen und weinen. Hier war eindeutig Callie die Figur, die mich am meisten berührt hat. Ihre Geschichte ist traurig und zugleich so liebevoll, dass ich sie am liebsten drücken und sie von ihrer Sucht befreien möchte. Aber auch die bösen Protagonisten bekommen hier ein Gesicht, sie sind widerlich und so brutal, dass ich schreien könnte, wenn von ihnen berichtet wird. Von Anfang an ist Spannung vorhanden, sie steigt stetig an und wird zum Ende hin fast greifbar. Ich leide mit und wische mir die Tränen aus dem Gesicht, denn das, was ich lese ist so furchtbar, dass ich immer schlucken muss um weiter zu lesen. Karin Slaughter nimmt kein Blatt vor den Mund, sie geht schon bei den Taten sehr ins Detail, für schwache Nerven ist dieser Thriller eindeutig nicht geeignet. Zitat: “Du wirst von meiner Hand sterben, und ich werde es genießen, dabei zuzusehen.“ Das Ende ist so spannend, dass ich keine Pausen einlegen kann, auch wenn ich gar nicht wirklich wissen will, wie es ausgeht. Alle losen Fäden werden zusammengeführt und aufgeklärt, wie alles zusammenhängt. Ein Thriller der unter die Haut geht und dort erst mal kleben bleibt. Ich bin geschockt, traurig und konnte doch meinen Frieden mit dem Buch schließen. Die Autorin richtet im Nachwort die Aufmerksamkeit auf dieses brisante Thema. Ich denke, sie will uns damit sagen: Schaut niemals weg, sondern handelt. Ich vergebe hier 5 hoch verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung kommt auch von mir. Aber Vorsicht, für Zartbesaitete ist dieser Thriller nicht zu empfehlen, weil schon sehr detailliert berichtet wird.

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