Ramona Kielfeder
Nach The Circle geht es nun mit Every von Dave Eggers weiter. Schon die gesamte Geschichte um den Circle fand ich total spannend. Deshalb hat mich auch sehr interessiert zu lesen, wie der Autor seine Idee weitergedacht hat. Every ist ein machtvolles Instrument und die Welt hat sich durch diese Firma sehr verändert. Die Menschen haben sich verändert. Nicht alle Menschen sind mit den Veränderungen glücklich. Delaney möchte sich wehren, aber mit ihren Ideen vergrößert sie Everys Macht Stück für Stück. Dave Eggers hat sich hier wirklich Dinge einfallen lassen, da habe ich beim Lesen häufig gehofft, dass diese Ideen es nicht in die Wirklichkeit schaffen. Das wäre beängstigend. Grausam. Grenzüberschreitend. Ich muss aber sagen, mit Delaney bin ich nicht richtig warmgeworden. Auf der einen Seite ist sie total entschlossen, Every zu schaden, andererseits hat sie eigentlich keinen Plan und verrennt sich auch völlig. Im Mittelteil der Geschichte hat sich die Handlung auch ziemlich gezogen, sodass ich das Buch dann häufiger beiseite gelegt habe. Einfach, um mich wieder anders zu beschäftigen. Ich wollte ja doch wissen, wie es weitergeht, aber der Sog hat irgendwie zeitweise gefehlt. Ich muss aber sagen, am Ende ging mir dann alles etwas zu schnell. Die Ereignisse überstürzten sich auf den letzten Seiten sehr und dieses sehr hohe Tempo stand schon in starkem Kontrast zu den vielen, vielen Seiten davor. Das fand ich ein wenig schade, wobei ich die Idee vom Ende ansonsten gelungen fand. Every von Dave Eggers ist ein beängstigendes, aber auch interessant erzähltes Gedankenexperiment. Allerdings konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Gerade wenn ihr The Circle schon kennt, kommt ihr um dieses Buch wohl nicht herum. Ansonsten würde ich euch empfehlen, euch erst mal mit The Circle vertraut zu machen. Das sind dann schon so einige Hintergründe, die man besser versteht.