tintenwelten
Jack liebt nichts mehr als sein Stoff-Schwein "Swein", kurz DS genannt. Es bietet ihm Trost, versteht ihn auch ohne Worte. Die beiden haben schon allerlei Abenteuer zusammen bestritten, weswegen DS mittlerweile ganz schön abgenutzt ist und bereits einige Male geflickt werden musste. Doch Weihnachten geschieht etwas schreckliches und er geht verloren. Jack ist verzweifelt und auch das neu gekaufte "Ersatzschwein" kann ihn nicht besänftigen. Zum Glück bietet der Zauber der Heiligen Nacht ihm eine Möglichkeit, um DS zu retten: Dazu muss Jack ins Land der Verlorenen reisen, einen magischen Ort an dem letztendlich alle verlorenen Dinge landen. Dort muss er sich vielen Gefahren stellen, um seinen besten Freund zu finden. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren. Da würde ich allerdings widersprechen, weil die Atmosphäre doch eher düster, beängstigend, bedrohlich, teilweise sogar gruselig ist. Die verlorenen Gegenstände sind untereinander manchmal ziemlich grausam, sodass mir das Herz geblutet hat. Alleine sollte die Geschichte in dem Alter meiner Meinung nach auf jeden Fall nicht gelesen werden. Leider ist der Anfang relativ zäh, doch wer dran bleibt wird mit einer phantasievollen Welt, einer unsterblichen Freundschaft und interessanten Charakteren belohnt. Es geht um Zusammenhalt, aber auch um Trennung, Verlust und den Umgang damit. Außerdem beinhaltet das Ganze auch einiges an Gesellschaftskritik. Massenproduktion, Konsum- und Kaufverhalten sowie der (gegebenenfalls emotionale) Wert von Gegenständen spielen eine große Rolle. Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht, aber auch metaphorisch. Außerdem besticht "Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein" auch durch zahlreiche wunderschöne und stimmungsvolle Illustrationen.