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Susanne Matiaschek

Posted on 13.1.2022

Ein neues Buch von Morgane Moncomble ist definitiv ein Grund für mich es zu lesen. Da ich schon von „Bad at Love“ und „Back to us“ wahnsinnig begeistert war. Ich muss aber auch sagen, dass sich „Still with you“ nicht nur von der Optik her von den beiden anderen Büchern unterscheidet. Auch die Themen sind anders und ich denke, eher die jüngere Generation kann sich am ehesten damit identifizieren und auseinandersetzen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm, leicht und fesselnd. Die Atmosphäre ist leicht brennend und melancholisch angehaucht, was sehr zu dieser sensiblen Thematik passt. Im Fokus stehen hierbei Lara und Casey. Lara bekommt dabei besonders Aufmerksamkeit, als es bei Casey der Fall ist, auch wenn man von beiden die Perspektiven erfährt. Lara ist sehr sensibel und nimmt sich schnell alles zu Herzen und dadurch entstehen schnell emotionale und dramatische Konflikte. Ein Puffer diesbezüglich ist kaum vorhanden. Weshalb für Lara die Welt plötzlich einsam und düster, verlassen und verloren ist. Das besondere an ihr. Lara ist ein Zwilling. Doch ihre Schwester kapselt sich nach einer Reise völlig von ihr ab. Lara fällt es schwer damit umzugehen. Halt findet sie bei Casey. Der sich ebenfalls in einer Krise befindet. Für beide stellt es einen gewaltigen Umbruch dar, der sie nicht nur emotional näher zusammenrücken lässt. Die beiden wirkten auf mich überaus authentisch und greifbar. Ebenso gelang es mir, mich Ihnen emotional zu nähern. Auch wenn es mir noch ein klein bisschen zu wenig war. Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Morgane Moncomble gelang es, mich mit der Thematik absolut zu fesseln. Es war erfrischend, es war anders und hat mich dadurch wirklich mitgerissen. Aber nicht nur der Zirkus tritt hier in den Fokus. Es geht vor allem um Träume und Selbstfindung. Um Akzeptanz und Neuanfang. Wie es oft der Fall ist ,gibt es auch hier ein großes Defizit was fehlende Kommunikation angeht. Dadurch wird die ganze Story viel dramatischer, als sie sein müsste. Ich konnte Laras innere Zerrissenheit wirklich gut nachvollziehen, dass sie sich emotional verletzt fühlte. Sei es vom nahen Umfeld oder ihrer wichtigsten Person in ihrem Leben. Ihre Zweifel und Ängste waren enorm gut zu spüren. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Auflösung etwas zu konstruiert wirkte. Da hätte man auch deutlich andere ,emotionalere und tiefgreifendere Wege beschreiten können. Dadurch das man sich zu sehr auf Lara konzentriert, kommt Casey deutlich zu kurz, was wirklich schade ist. Insgesamt ein sehr emotionales und dramatisches Werk, das mich wirklich gut unterhalten konnte, mich aber nicht komplett umhauen konnte. Fazit: Still with you“ wirkt schon optisch sehr sanft und feinfühlig. Das wirkt sich auch auf die Story aus. Eine Story, die mit einer erfrischenden Grundidee punktet, aber hinter den Kulissen große Dramatik und emotionale Konflikte zu Tage fördert. Es geht um Träume und Selbstfindung. Um Akzeptanz und Neuanfang. Ein Werk, das mich enorm gut unterhalten hat, aber nicht gänzlich umhauen konnte. Dafür hat noch etwas mehr Tiefe und Emotionalität gefehlt.

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