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Maya Rottenmeier

Posted on 11.1.2022

4,5 Sterne Da mich der 2. Teil dieser Reihe sehr berührt hat, freue ich mich total auf den Abschluss dieser Reihe. Um was es geht: Julie konzentriert sich auf ihr Studium und jede Störung ist ihr ein Dorn im Auge. Der attraktivste Dorn von allen kratzt ihr dabei tief unter die Haut und sie kann ihre Gefühle immer schwerer verdrängen. Zu den Figuren: Julie Reef kommt aus Hawaii und ist dort in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Der Stipendiumsplatz am Montana Arts College bedeutet ihr alles. Julie hat noch eine jüngere Schwester, von der sie sich mehr und mehr entfremdet. Anfänglich wirkt sie verunsichert, doch da schlummert so viel mehr in ihr. Sie ist engagiert, kämpferisch und versteckt sich vor dem Leben, indem sie sich ständig im Hintergrund hält und sich in viel zu große Klamotten packt. Nathaniel van Leer, von allen Nate genannt, ist 20 Jahre alt und kommt aus der privilegierten Oberschicht New Yorks. Geldsorgen sind ihm fremd, wie so einige Seiten des Lebens, nach denen er unbewusst immer gesucht, aber sie nie gefunden hat. Er präsentiert sich mir als kaputter Charakter, der die meiste Zeit mit Oberflächlichkeiten verschwendet. Nate ist voller Ballast im Kopf und leer im Herz. Zur Umsetzung: In Chasing Hope prallen mit Julie und Nate zwei Welten aufeinander. Beide sind derart unterschiedlich und doch spüre ich rasch, wie gut sie zueinanderpassen. Sie haben die Gabe, die Schwächen des anderen in Stärken zu verwandeln, Mut zu spenden, wo er nötig ist und einfach das Sehen, was sonst jeder übersieht. Der Schreibstil ist gefühlvoll, bildhaft und romantisch. Feinfühlig zieht mich Stein in die süße Story, die mich gut unterhält. Ich genieße einen angenehmen Spannungsaufbau. Die Summe an Dramatik stimmt für mich. Die Unsicherheiten der Figuren, in den ersten intimen Momenten wird prima vermittelt und hebt sich damit wohltuend von der Masse ab. Neben Einblicken in Nates Filmprojekt darf ich die beiden auch auf einen Ausflug nach New York begleiten. Die Mutter von Nate ist etwas klischeebehaftet, was mich nicht nennenswert stört. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive der Hauptdarsteller im Präsens. Was mir nicht zusagt: Die Protagonistin zeigt mir an späterer Stelle einige Kanten, die ich zu diesem Zeitpunkt schwer verpackt bekomme, da sie sich über 93 % des Buches nahezu perfekt verhält. Mein Fazit: „Chasing Hope“ ist der süße Abschluss einer unterhaltsamen Trilogie. Mit Nate und Julie hat Stein gelungene Charaktere erschaffen, die mir eine Weile im Gedächtnis bleiben werden. Gerade ihre anfängliche Gegensätzlichkeit hat mir imponiert und dass was daraus entstanden ist. Beide erhalten Raum zur Entfaltung und mit Fortlaufen der Handlung nimmt die Dramatik zu, was zur Spannung beiträgt. Ich liebe Julies forsche Art und ihre Initiative an bestimmten Stellen der Story sowie Nates Standhaftigkeit, wo ich in großer Sorge war, das er in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Mit diesem Buch sind gefühlvolle Lesestunden garantiert. Von mir erhält „Chasing Hope“ 4,5 feinfühlige Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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