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Frust ablassen, auch dafür sind Buchbesprechungen gut. Was hab ich mir nicht erhofft (Ja, ich weiß, völlig falsche Herangehensweise, aber war halt so, sorry.) von John Ironmongers wunderschön becoverten Roman „Das Jahr des Dugongs“. Wer lesen kann ist klar im Vorteil es steh nämlich auch „Eine Geschichte unserer Zeit“ drunter. Die Story ist so kurz wie das Buch. Älterer reicher Typ wacht auf in einer anderen Zeit. War tiefgefroren und hat das Pech einziger Überlebender aus der Kryogruft zusein. Erweckt wurde er vom kleinen Rest der menschheit, die die beschissene erwartbare Apokalypse überlebt hat. Die sind erwasrtbar sauer, gehört er doch zu jenen Figuren, die damals das Ruder noch hätten rumreißen können. Das Artensterben stoppen, die Klimakatastrophe abmildern. Kaum kann er wieder krauchen wird er angeklagt sehenden Auges den Untergang fröhlich mitgefeiert zu haben. Erst ist er muffig deswegen, dann stellt er fest, yep, ist mitschuldig, also ist die Todesstarfe (langsam und schmerzhaft angemessen. Schlussendlich stellt sich heraus, alle waren schuldig, zumindest die die darum wussten und sich nicht mehr Mühe gaben, am meisten aber die Politiker weltweit und bumms, sit das Buch aus. Ehrlich jetzt?!? Die Politiker? Ganz alleine waren sie es nicht, etliche wurden gewählt und nur weil es so bequem und nett war zu reisen, zu völlern und zu feiern hauts den nachfolgenden Generationen den ganzen Spaß weg. Da ist nichts mit Wellness. Das versaut einem den Tag. Ganz unrecht hat der gute Mann, der Autor ja nicht. Wahrscheinlich läufts sogar so ab. Irgendwie. Pech du schöne Welt, tschüs Evolution, wieder ein Buch das sich trefflich in die Betroffenheitslektüre zum Thema einpasst. Wir gehen unter weil die Menschheit eine bequeme, spaßgeile, verantwortungslose Spezies ist, die nach uns die Sintflut fröhlich feiert. Weit weg vom Wohlfühllesen vom Wal und dem Ende der Welt. Die Welt wird scheiße, weil wir daran aktiv mitarbeiten und niemand ist allein dafür verantwortlich. Wir sind alle zu blöd. Wohlfühlen geht anders. Fazit: John Ironmonger, der Nostradamus des 21. Jahrhuderts. Aber bildhübsches Cover. Wie viel Dugongs gibt es noch weltweit? Werden die nicht grade endgültig von Motorbooten zu Tode rasiert? Warum passen sie auch nicht besser auf. Ach, der Lebensraum wird immer knapper, tja, Pech, ne? So wie unsere Nachkommen. Dumm gelaufen.