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Gabriele

Posted on 10.1.2022

Shuggie ist mit 16 schon völlig auf sich allein gestellt. Er hat ein Zimmer in einer Männerunterkunft, arbeitet für seinen Lebensunterhalt in einem Hähnchenverkauf und vernachlässigt die Schule. Wie es dazu gekommen ist erzählt dieser Roman. Ein erschütterndes Buch, das den Werdegang der Familie aufzeigt, deren Elternteil dem Alkohol verfallen ist. Der kleine Shuggie kümmert sich rührend um seine heißgeliebte Mutter Agnes, während die großen (Halb-)Geschwister sich immer stärker abnabeln und der Vater sich anderen Frauen widmet. Das Hörbuch, gelesen von Mark Waschke lässt einen tief eintauchen in das Elend des sensiblen Jungen, der anders ist als Gleichaltrige und deshalb häufig ausgegrenzt wird. Die Armut rund um die aufgelöste Kohlemine ist körperlich spürbar, ebenso wie der verzweifelte Kampf um die Mutter., die nach außen hin versucht, immer gepflegt zu erscheinen. Das Millieu, das hier geschildert wird, zeigt so deutlich, wie schlimm die ganze Familie getroffen ist, wenn ein Mitglied dem Alkohol verfallen ist. Es gibt zwar immer wieder Hoffnungsschimmer, die aber leider nicht lange anhalten. Trotz des düsteren Themas ist dem Autor ein Buch gelungen, das zu lesen sich lohnt!

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