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Von John Ironmonger hatte ich bereits letztes Jahr schon das Buch „Der Wal und das Ende der Welt“ gelesen, und war restlos begeistert. So durfte schnell sein neues Werk „Das Jahr des Dugong – Eine Geschichte für unsere Zeit“ bei mir einziehen. Toby Markham besitzt eine Marketingagentur, die erfolgreich läuft. So ist ihm ein recht luxuriöses Leben beschieden. Eine hübsche Geliebte, ein protziges Auto, keine Geldsorgen, dafür ein toller Skiurlaub in den Schweizer Alpen. Bis zu einer verhängnisvollen Ski-Fahrt: er erwacht in einem seltsamen Gebäude, das mehr Gefängnis als Krankenhaus gleicht. Erst langsam erfährt er, dass er angeklagt ist für eine Straftat, die ihm erstmal absurd erscheint. Er soll aktiv am Sterben der Welt schuld sein, weil er eine Werbeagentur geführt hat. Erst nach und nach wird im klar, dass dieser Strafbestand nicht von der Hand zu weisen ist, und die Konsequenzen unausweichlich sind. Mit diesem Buch ist dem Autor wieder ein eindringliches Werk gelungen. Wir alle begehen Raubmord an unserem Heimatplaneten, auch wenn wir uns das nicht so in dem Umfang eingestehen wollen. Jede Autofahrt, jeder Einkauf, jedes Licht einschalten, jede noch so kleine unbedachte Aktion hat Einfluss auf unseren Planeten. Jede (unbedachte) Handlung zieht Konsequenzen mich sich. Selbst in – für mich – unerwarteten Bereichen wie den Finanzhandel kann man Raubbau am Planeten begehen. „Das Jahr des Dugong“ hält dem Leser schonungslos den Spiegel vor die Nase: ist die nächste Autofahrt wirklich notwendig? Oder kannst du die im letzten Jahr ausgestorbenen Tierarten aufzählen? Mir hat dieses Buch nochmal bewusst gemacht, dass es eigentlich schon zu spät ist, den Planeten zu retten, und doch ist es so unglaublich wichtig, den Untergang zumindest zu bremsen. Jeder kann für sich im kleinen was dazu beitragen. Das Auto stehen lassen, das Einkaufsverhalten überdenken, und sich um ein möglichst nachhaltiges Leben bemühen. John Ironmonger schafft es auf eindringliche Weise, seinen Alltag zu reflektieren. Was braucht unser Planet? Was können wir als Menschen tun, um unseren Planeten von der Seuche Mensch zu befreien? Was kann für Flora und Fauna aktiv getan werden? Und brauch es wirklich das neueste Auto, den abgefahrensten Aktienfond oder sogar futuristische Genmanipulation? Es ist ein Buch, das einem die Augen öffnet, den Zeigefinger erhebt, und doch dem Leser selbst überlässt, was er aus dieser Geschichte macht. Dieses Buch lebt von seiner bildhaften Sprache, von seiner Bildgewalt, und seiner grandiosen Idee, die Protagonisten mit den Namen ausgestorbener Tierarten zu versehen. Ironmonger fesselt einen an seine Geschichten, er gibt immer eine Nachricht mit, und hinterlässt dem Leser eine Botschaft, die er weitergeben kann. Auch wenn ich für mich sagen kann, dass mir die Geschichte des Wals ein Tick besser gefallen hat, muss ich sagen, dass John Ironmonger ein grandioser Geschichtenerzähler ist. Sie brauchen Zeit, um sich voll zu entfalten, aber sie wirken nach und haben einen Platz in meinem Buchherz gefunden. Sollte man gelesen haben.