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damarisdy

Posted on 7.1.2022

Nachdem ich bereits alle Neuerscheinungen der Autorin L. J. Shen gelesen habe und sie sich langsam aber sicher auf ganz eigene Art und Weise in mein Herz geschlichen hat, wollte ich mich unbedingt ihrer alten Reihe "Sinners of Saint" widmen, angefangen mit dem ersten Teil "Vicious Love". Diesen habe ich teilweise gelesen, teilweise auch als Hörbuch gehört. Die Geschichte handelt von besagtem Vicious, Vicious Spencer, der mittlerweile erfolgreicher Anwalt eines milliardenschweren Unternehmt ist. Schon damals hat er Emilia das Leben zur Hölle gemacht, die nun ihre kranke Schwester versorgen muss und gerade so über die Runden kommt. Hilfe will sie von ihm eigentlich um keinen Preis annehmen, doch sie kann sich dennoch nicht wirklich von ihm fern halten, wie auch damals schon nicht... L. J. Shen schreibt ihren prickelnden Liebesroman aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren in der Ich-Perspektive im Präteritum. Dabei springt sie auch zwischen den Zeiten hin und her, so erfahre ich als Leserin, was sich damals zwischen ihnen zutrug und was heute Stand der Dinge ist. Emilia schließt sich zügig in mein Herz, sie teilt meine Leidenschaft für das Malen und ist eine süße Persönlichkeit, die immer das Gute im Menschen sehen will. Doch bei Vicious beißt sie immer wieder auf Granit. Dennoch kann sie sich nicht richtig von ihm fern halten. Er ist wirklich ein Bad Boy, der um jeden Preis seinen Willen durchsetzen muss. Koste es, was es wolle. Lange ist er also kein Sympathieträger, der es mir nicht wirklich leicht in der Geschichte macht. Und dennoch hat er etwas an sich, das mich fesselt. Sein Verhalten kommt nämlich nicht von ungefähr und zu erfahren, wie er zu dem wurde, der er heute ist, ist spannend und authentisch zu verfolgen. Im Grunde hat er ein gutes Herz, ist aber in vielen Lebensbereichen deutlich zu kurz gekommen, was er dringend auszugleichen versucht. Ein Stück weit kann ich ihn verstehen, vieles aber auch einfach nicht gutheißen. Doch das Zusammenspiel der Protagonisten aus Gut und Böse ist irgendwie eine tolle, beeindruckende und fesselnde Kombi :-) Die Liebesgeschichte hat hater to lover Vibes und zieht mich sehr in ihren Bann. Gelungen finde ich auch, dass sich Emilia nicht immer alles gefallen lässt, auch wenn sie schon ein Stück weit devot sein mag. Zumindest hinterfragt sie aber viel, versucht sich für die die sie liebt und sich selbst einzusetzen und will ihre Träume verfolgen. Das finde ich toll. Typisch a la L. J. Shen geht es hier auch ein wenig rauer zu und die Sprache ist hin und wieder derb, die Geschehnisse auch mal expliziter. Doch daran bin ich bei ihr bereits gewöhnt und empfinde es hier nicht als zu übertrieben. Ihr Schreibstil ist ansonsten sehr leicht und flüssig, die wechselnden Sichtweisen halten sich prima die Waage und unterhalten mich bestens. Zudem konnte sie mich mit dem ein oder anderen Geschehnis echt noch überraschen :-) "Vicious Love" hat es mir nicht weniger als Shen's Neuerscheinungen angetan und bekommt von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – gerne aufrunde *****. Es war nicht ihr bestes Werk, aber ein sehr gutes und ich bin nun gespannt, auf die weiteren Bände der Reihe.

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