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kimvi

Posted on 6.1.2022

Nach seinem spektakulären Undercover-Einsatz, als Drogenboss Frederico Müller-Gonzales, wird Rupert nun erneut von Kriminaldirektorin Liane Brennecke beauftragt, den Einsatz fortzuführen. Er muss allerdings vorsichtig sein, da ein Kopfgeld auf den Drogenboss ausgesetzt wurde. Liane Brennecke geht dieses Risiko gerne ein, da sie sich erhofft, endlich ihre Rache, für die Stunden, die sie gefangen im Folterkeller verbringen musste, zu bekommen. Ruperts Kollegen ist dieser Einsatz alles andere als geheuer. Doch Rupert lässt sich diese Chance nicht entgehen... "Ostfriesische Mission" ist der zweite Band, in dem Hauptkommissar Rupert in die Haut von Drogenboss Frederico Müller-Gonzales schlüpft und verdeckt im Milieu ermittelt. Da die Handlungen aufeinander aufbauen, ist es ratsam, die Undercover-Missionen in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es werden zwar Informationen eingestreut, wodurch man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Band nicht kennt, doch Ruperts Entwicklung kann man am besten genießen, wenn man auch den Auftakt der Undercover-Missionen gelesen hat. Denn Rupert tritt in diesem Band endlich aus dem Schatten von Ann Kathrin Klaasen. Sie und ihr Mann sind in diesem Krimi eher Nebenfiguren. Endlich steht Rupert im Zentrum der Ereignisse. Man beobachtet fasziniert, wie er sein neues Leben auf die Reihe bekommt. Dabei steht er oft am Rand des Abgrunds, doch er schafft es immer wieder, nicht über die Kante zu stürzen. Es kommt oft zu skurrilen Situationen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. Da Rupert zwischen die Fronten gerät und es jemand auf ihn und seine Liebsten abgesehen hat, kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die ganz unverhofft aus der Versenkung auftauchen. Handlungsorte und Protagonisten sind so beschrieben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein und dabei den Wind in den Haaren zu spüren und den salzigen Geschmack des Meeres wahrzunehmen. Es gibt zwar immer wieder Szenen, die ein wenig zu detailliert ausgeschmückt werden und damit die Spannung ausbremsen. Doch das liegt ja immer im Auge des Betrachters. Wenn man bereits Krimis von Klaus-Peter Wolf gelesen hat, dann kennt man diese Besonderheit und weiß, worauf man sich einlässt. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und das Ganze gipfelt in einem Finale, das relativ abrupt endet und dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Eine schräge Undercover-Mission, in der Rupert zur Höchstform aufläuft.

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