phantastische_fluchten
Alex Verus wird zum Tode verurteilt. Aber nicht nur ihn, auch diejenigen, die von ihm abhängig sind, trifft dieses Schicksal. Somit Anna, Luna und Variam. Und keiner seiner Freunde kann wirklich helfen. Weder Sonder, noch der Magier Talisid oder die Riesenspinne Arachne. Es muss eine schnelle Lösung her, um das Todesurteil noch abzuwenden. Und als erstes versucht Alex Versus, seine Schützlinge aus der Gefahrenzone zu bringen. Luna soll ihre Gesellenprüfung ablegen, dann wäre sie nicht mehr abhängig von ihrem Ausbilder. Anna und Variam sollen vom Magier Landis übernommen werden. Somit muss sich Alex Verus nur noch um sich selbst kümmern, einem Killerkommando entgehen, herausfinden, wer im Rat ihm diese Falle gestellt hat und wie er die Abstimmung gegen ihn noch auf die ein oder andere Art beeinflussen kann. Kommentar: Das Buch beginnt mit einem richtigen Knaller. Obwohl Alex Verus die Gabe hat, in die Zukunft zu schauen, kann er nicht erkennen, was auf ihn und seine Schützlinge zukommt. Nach Verkündung des Todesurteils hat er genau eine Woche Zeit, um eine Lösung zu finden, wie er das Todesurteil von allen abwenden kann. Im Falle seiner Schützlinge scheint es für jeden einen Ausweg zu geben aber er hat sich zu viele Feinde im Rat gemacht, um auf Unterstützung zu hoffen. Und obwohl die Todesstrafe über ihn verhängt wurde und in einer Woche vollzogen werden soll stürmt ein Killerkommando seinen Laden und versucht ihn zu töten. Die Frage ist, wer kann nicht eine Woche warten und warum? Alex bittet, wie immer, Arachne um Rat. Das alte und weise Wesen kann Alex dieses Mal nicht helfen. Sie stellt fest: Er hat sich zu viele Feinde gemacht und er ist alleine. Seine Art und Weise, Leute vor den Kopf zu stoßen, keine Kompromisse einzugehen und immer seine Meinung zu sagen, hat ihn auf diesen Weg geführt. Er hasst politische Intrigen und geht keine Bündnisse, er bleibt neutral in einer Welt, in der man Stellung beziehen muss. Das wird ihm nun klar vor Augen geführt. Seine Flucht führt ihn um die halbe Welt. Mit den Portalsteinen eine leichte Sache aber er kann nirgends lange bleiben, seine Häscher sind ihm stets auf der Spur. Am Ende muss er einsehen, das er nicht davon laufen kann. Für mich ist das der bisher spannendste und härteste Band der Alex Verus Reihe. Die Kämpfe sind brutal, es geht um Leben und Tod und es ist keine Zeit für Zimperlichkeit. Nicht nur Alex, auch Variam, Anne und Luna müssen um ihr Leben kämpfen. Gewissensbisse und Schuldgefühle haben dabei keinen Platz. Gerade bei Anne ist diese Entwicklung sehr erschreckend. Sie ist vom Wesen her sehr sanftmütig aber hier erkennen wir, dass wesentlich mehr in ihr steckt als eine Heilerin. Durch die Gefahr, in der alle schweben, festigt sich das Band zwischen den Freunden immer mehr, ein normales Leben scheint nicht möglich aber sie haben sich und helfen einander. Der Humor bleibt einem hier manchmal im Halse stecken, zwar hat Alex immer einen trockenen Spruch auf den Lippen aber sogar ihm geht langsam der Arsch auf Grundeis. Das Tempo ist von Beginn sehr hoch, man wird in die Geschichte hinein katapultiert und hechelt sich hindurch, weil man unbedingt wissen möchte, wie das alles zu einem guten Ende führen soll. Für mich hat die Serie von Band zu Band gewonnen und ich bin gespannt, was Benedict Jacka noch alles in Petto hat. Das Buch endet mit einer Art Cliffhanger, was neu ist. Zum Glück erscheint im Mai schon der nächste Band, so dass wir nicht zu lange warten müssen, wie es weiter geht. Fazit: Für mich der bisher beste Band der Serie, der wesentlich ernsthafter und spannender daher kommt als die bisherigen Bücher. Die Entwicklung der Charaktere ist glaubhaft und überzeugend.