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Titel: Aber vielleicht wird auch alles gut Autorin: Lea Melcher Seiten/Zeit: 336 Seiten/ 9 Std. 16 Min. Sterne: 4 Sterne Ich habe „Aber vielleicht wird auch alles gut“ als Hörbuch gehört, habe aber Bilder vom Innenleben der Printversion gesehen und finde sie wunderschön. Tatsächlich überlege ich genau deshalb das Buch auch noch zu kaufen. Ich finde es richtig toll, dass die Autorin ihr Cover selbst gestalten durfte. Es hat mich sofort angesprochen und ist richtig schön. Außerdem passt es zum Inhalt des Buches, dass Lea hier selbst Hand anlegen durfte. Die Protagonistin Emilia hat wie die Autorin auch eine Angststörung. Dass das Buch eine Own Voice Geschichte hat, hat mich direkt angesprochen. Emilia war mir sehr sympathisch - beziehungsweise wurde mir immer sympathischer - und ich konnte ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen. Lea Melcher hat alles rund um Emilias Angststörung authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass es auch ohne eigene Erfahrung mit dem Thema verständlich ist. Mit dem Protagonisten Jack bin ich nicht ganz warm geworden. Oft fand ich ihn super sympathisch und auch süß, aber irgendwie hat mir von seiner Seite aus ein wenig die Initiative gefehlt. Es kam mir ein wenig so vor, als hätte er sich nicht wirklich mit Emilias Angststörung beschäftigt, die sich ja vor allem nach dem Vorfall aus der Vergangenheit entwickelt hat. Das fand ich ein wenig schade. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum ich die erste Hälfte des Buches nicht ganz so gut fand, wie den Rest. Ab ca. 60% habe ich es wirklich geliebt und super gern gehört, wie die Geschichte weiter geht. Die Szenen zwischen Emilia und ihrer Schwester fand ich mega und auch die Entwicklung zwischen ihnen und auch einzeln war toll beschrieben. Es wirkte auf mich viel authentischer als die Szenen mit Jack zusammen. Unter anderem auch deshalb, weil mir Emilia ein wenig zu schnell aus ihrer Blase herausgekommen ist. Die Szene aus dem Supermarkt war bei mir noch im Hinterkopf — wie schwer es ihr gefallen ist, hineinzugehen. Ein Treffen mit Jack hingegen war zwar ein kleines Problem, aber nicht so groß. Wäre diese Entwicklung etwas langsamer verlaufen, hätte ich es vielleicht besser nachvollziehen können. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es ist irgendwie typisch „Emilia und Jack“ und deshalb einfach mega. An die Hörbuchsprecherin musste ich mich einige Zeit gewöhnen, da sie für mich persönlich etwas zu langsam gesprochen hat. Alles in einem mochte ich das Buch sehr gern, vor allem ab der zweiten Hälfte und die Entwicklung von Emilia. Ich glaube, es lohnt sich sehr das Buch in der Print Version zu kaufen, denn Leas Illustrationen sind bezaubernd. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Angststörung und Depressionen auseinandersetzen möchte.