inavainohullu
Emma befindet sich in einer wirklich dunklen Lebensphase seit sie vor zwei Jahren ihren Lebensgefährten durch einen Unfall verloren hat, an dem sie sich selbst die Schuld gibt. Ihr kleines Lädchen, dass sie immer so sehr geliebt, aber in den zwei Jahren schmerzlich vernachlässigt hat, steht kurz vor dem Konkurs, ihre Freunde haben längst den Kontakt zu ihr abgebrochen und ihre Familie macht sich große Sorgen. Zeit etwas an der Situation zu ändern, findet Emmas Schwester Magda, und platzt mit reichlich Ideen und Befehlston in den Laden und vor allem in Emmas Depressionsblase ! Magda will unbedingt, dass Emma den Laden rettet und sich ein Hobby sucht, um wieder rauszukommen und am Leben teilzunehmen. Doch Emma sträubt sich, bis eine zufällige Begegnung sie auf eine Idee bringt. Vor Weihnachten will sie 24 Tage lang, jeden Tag eine gute Tat vollbringen. Die Idee trägt schon direkt am ersten Tag Früchte, auch wenn die Taten anders daherkommen, als von Emma geplant. Am Wichtigsten jedoch ist, dass Emma nicht nur Gutes für Andere tut, sondern auch Gutes zu ihr zurückkommt. Ihre Aktion und der Neustart im Laden spülen verschiedene Menschen in ihr Leben, die schnell zu Freunden werden. Und jeden Tag kommt Emma ein Stückchen mehr zurück ins Leben.... Jenny Fagerlund hat hier eine Geschichte geschrieben, die mich trotz des nüchternen und stellenweise oberflächlichen Erzähltons, emotional sehr berührt hat, weil hier so viele schöne Begegnungen stattfinden, aus Fremden Freunde werden und so viel Gutes passiert. Irgendwie habe ich genau dieses Buch gerade gebraucht. Die Figuren mochte ich sehr, auch wenn ich mit Magda anfangs sehr viele Probleme hatte. Ich fand ihr Verhalten Emma gegenüber nämlich unglaublich übergriffig. Ständig mischt sie sich ein, will Dies und Das im Leben ihrer Schwester verändern. Mit ihrer herrisch wirkenden Art, hat sie die Stimmung, wann immer sie eine Szene betreten hat, ein bisschen abgekühlt. Aber...ich habe meinen Frieden mit ihr gemacht, nachdem klar wurde, dass ihre ganze Art eigentlich nur von Sorge um die jüngere Schwester rührt. Emma ist eine tolle Protagonistin, die mit Selbstzweifeln und Schuld kämpft, sich eingeigelt hat und erst lernen muss, dass das Leben nicht immer läuft, wie man es geplant hat. Dass aber aus Etwas Schlechtem auch wieder Gutes entstehen kann. Hasse, Julia und Angela, sowie Lilian, Adam und Waldemar sind tolle Figuren, die die Geschichte mit ihren eigenen Geschichten, Ängsten, Wünschen und Zielen bereichern. Wie oben schon gesagt, war mir die Geschichte an mancher Stelle zu oberflächlich oder eher abgehackt. Das fand ich superschade, weil die Atmosphäre toll war und die Botschaft schön und so wichtig. Abgesehen davon, hatte ich ein paar schöne Lesestunden.