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eulenmatz

Posted on 27.12.2021

MEINUNG: Auf der Suche nach einem schönen Winter bzw. Weihnachtsbuch, bin ich auf Das kleine Chalet in der Schweiz gestoßen. Es ist das sechste Buch, der Romantic Escapes Reihe von der englischen Autorin Julie Caplin. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Ich glaube, dass man alle Bücher unabhängig voneinander lesen kann. Die Engländerin Mina Campbell ist begeisterte Hobby-Köchin und probiert ihre Kreationen gerne an ihren Freunden aus. Sie ist Lebensmitteltechnikerin und arbeitet in einer Testküche. An einem ereignisreichen Abend wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. Ein Heiratsantrag geht schief und auch im Job rät man ihr dazu, sich eine Pause zu nehmen. Kurzentschlossen fährt Mina zu ihrer Patentanten Amelie, die dort ein Chalet im Kanton Wallis betreibt. Der Aufenthalt führt dazu, dass sie sich Gedanken machen kann, wie es für sie weiter gehen soll. Die Handlung verläuft für meinen Geschmack relativ a-typisch und vorhersehbar für solche Art von Filmen. Ein paar Ereignisse führen dazu, dass Mina aus ihrer gewohnten Umgebung, Manchester, flüchtet, u.a. eine Trennung. Auf dem Weg dorthin begegnet ihr ein attraktiver Mann, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt. In der Schweiz angekommen, hinterfragt sie ihr ganzes Leben und findet das Leben dort natürlich absolut fantastisch im Vergleich zu ihrem alten Leben. Das Chalet wird von ihrer Patentante Amelie betrieben, die mir recht sympathisch war. Allerdings stieß mir immer wieder auf, wie sehr sie in das Leben der Gäste einwirkt. Sie scheint jeden zu kennen. Sie wählt sorgsam aus, wer neben wem sitzt beim Essen. Sie lehnt sogar Gäste ab, wenn diese ihr nicht zu passen scheinen. Sie scheint auch immer zu wissen, was für alle das Beste ist, außer für sich selbst natürlich. Es erinnert mich ein bisschen an Das Traumschiff, wo das Personal sich auch immer in das Privatleben der Gäste einmischt und als Lebensberater bereit steht. Manch einem gefällt das, aber ich finde es befremdlich, wenn so in mein Privatleben eingreifen würde. Ich glaube, dass man das Konzept von Amelie mögen muss. Allerdings stört mich, dass das immer und immer wieder erwähnt wird, obwohl die Handlung ruhig ein bisschen turbulenter hätte sein können. Was mir richtig gut gefallen hat, sind die fantastischen regionalen Rezepte. Die Autorin hat hier eine exzellente Recherchearbeit geleistet und man sollte das Buch nicht mit Hunger lesen. Sie lässt sich ausführlich über Käse und Schokolade aus, wofür die Schweiz bekannt ist. Außerdem beschreibt sie die malerische Winterlandschaft so gut, als wäre man selbst vor Ort. Mir gefiel auch die kleine Karte der Schweiz am Anfang des Buches. Ich liebe solche Karten, mit denen sich noch besser orientieren kann. Nach der Lektüre des Buches hätte ich richtig Lust in die Schweiz zu fahren, auch wenn ich eher Wandern als Ski fahren würde. Julie Caplin beschreibt allerdings zauberhafte Winterlandschaft, die das Buch zur idealen Winterlektüre macht. FAZIT: Das kleine Chalet in der Schweiz ist ein nettes Buch für zwischendurch, besonders an kalten Wintertagen. Ich mochte die Beschreibung des Essens, besonders der Schweizer Rezepte. Außerdem ist die Beschreibung der Landschaft echt ein Traum, wenn man nicht in den Winterurlaub kann. Die Handlung und die Charaktere dagegen fand ich ziemlich flach und viele Sätze bzw. Aussagen haben sich auch wiederholt. Da hätte etwas mehr Tiefgang nicht geschadet.

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