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Daggy

Posted on 26.12.2021

Aufgrund des Titels hatte ich eine völlig andere Erwartung. Es geht um die Castortransporte, die in der Vergangenheit von großen Demonstrationen begleitet wurden. Auf der Suche nach Endlagern will eine Firma in Hessen eine alte Bahnlinie, die Kanonenbahn, wieder reaktivieren. Durchaus ein wirtschaftlicher Gewinn für die Region Knüllwald. Der Vater von Ralph Angersbach, ein Alt-Achtundsechziger, organisiert wieder die Proteste. Als ein VW-Bus brennt, befürchtet Ralph, dass die verkohlte Leiche sein Vater sein könnte. Sollte der Anschlag gegen ihn gerichtet sein? Da das LKA eingeschaltet wird, wird seine ehemalige Kollegin Sabine Kaufmann zu den Ermittlungen geholt. Die beiden verbindet eine Freundschaft, die vielleicht auch mehr sein könnte. Aber beide haben ein Päckchen zu tragen, das sie immer wieder hindert miteinander zu sprechen und gerade in diesem Fall, der Ralph an seine traurige Kindheit erinnert, spielen Emotionen eine große Rolle. Es gibt viele Verweise auf alte Fälle, die ich, da dies das erste Buch dieser Ermittler ist, das ich lese, oft nicht nachvollziehen kann. Am Anfang des Buches gab es sehr viele Personen, die ich erst einmal zuordnen musste. Zudem gab es immer wieder Gedanken der Ermittler über ihr privates Verhältnis, das ja nicht einfach ist, die häufig wiederholt wurden. Der eigentliche Fall war gut aufgebaut und durch einige Windungen durchaus spannend angelegt, obwohl ich den Täter schon vor der Klärung erahnte. So ist der Titel nicht direkt wörtlich zu verstehen, sondern mehr im übertragen Sinne. Trotzdem ist das Thema Endlager leider immer noch aktuell und wird im Buch kontrovers diskutiert.

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