claudi-1963
"Man darf nicht vergessen, dass Situationen der Unterdrückung und Marginalisierung oft die Quelle von Gewaltausbrüchen und Terrorismus sind." (Papst Johannes Paul II) Eine Autobombe tötet die Journalistin Rasha Hamilton an der Union State, ein weiterer Anschlag trifft den Beamten Don Mitchell vor dem CIA-Gebäude. Diese Anschläge erwecken selbst die Aufmerksamkeit von Libby und Julie, die gerade ihr Profil über Vincent Bailey ausarbeiten. Doch die beiden sind sich sicher, dies war nur der Auftakt zu etwas Größerem. Allerdings möchte keiner der Zuständigen so richtig dran glauben, sie vermuten eher gezielte Anschläge. Doch dann erschüttert ein weiterer Anschlag die Hauptstadt der USA und die beiden müssen miterleben, dass ihre Vermutung richtig war und die Täter erst am Anfang eines Massakers stehen. Meine Meinung: Das angedeutete Weiße Haus in Flammen auf dem Cover zeigt die grausame Realität, die hier inhaltlich beschrieben wird. Spätestens nach 9/11 sind wir nun gewiss, dass auch die USA nicht unangreifbar ist. Terrorismus ist eine Sache, die längst in jeder Gesellschaft und Land zu finden ist. Die Mehrheit der Terroristen sind Unterdrückte, Menschen, die für ihren Glauben töten oder die sich nicht verstanden fühlen und deshalb ausgegrenzt werden. Im Grunde produzieren wir alle unsere ganz eigenen Terroristen, wenn wir nicht aufpassen. Glaubenskriege gab es ja schon immer, doch die haben mit den fanatischen Muslimen und der IS Bewegung eine ganz neue Dimension erreicht. Dies müssen inzwischen auch die Mitarbeiter der MPDC und des FBI feststellen. Dania Dicken beschreibt hier ein Szenario, das ich mir durchaus so vorstellen kann. Mit Raffinesse und Cleverness wurden Pläne geschmiedet und ausgeübt, sodass plötzlich einige Ermittler mitten im Inferno stecken. Zwar haben Libby und Julie eine Vorahnung, doch niemand erwartet wirklich einen solchen Albtraum. Nicht nur, dass die Autorin die Szenen und Abläufe überaus realitätsnah beschreibt und ich das Gefühl habe, mitten im Inferno zu sein. Sie lässt mich außerdem miterleben, welche Terroranschläge wir in den letzten Jahren schon alle hatten. In diesem Band lässt sie sich erneut nicht von Gesetzen stoppen. Den sie weiß, was sie tut, selbst wenn es manchem Oberen nicht gefallen wird. Dazu kommen mit Owens Bruder Byron wieder jede Menge Probleme auf sie zu. Nur gut, dass Libby einen Draht zu ihm hat und er ihr vertraut. Überdies kommen auch auf Julie und Kyle schwierige Zeiten zu, was Libby ebenfalls Sorgen macht. Wieder einmal hat die Autorin mit der passenden Mischung aus Privatleben, Ermittlungen und Action einen unterhaltsamen, spannenden und informativen Fall geschrieben. Den guten Recherchen und ihrem nötigen Talent haben wir es zu verdanken, dass dieser Band realistischer den je ist. Selbst wenn ich nicht hoffen, dass es irgendwann zu einem solchen Szenario kommen wird. Wer mehr von Libby und Ehemann Owen erfahren möchte, der sollte unbedingt die komplette Reihe lesen, ihr werdet es nicht bereuen. Von mir gibt es deshalb erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.