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Knisternd anregende Atmosphären, prickelnd intensiver BDSM Julia und Susanne erleben hier sehr fordernde und durchaus auch harte Zeiten. Der Titel „Julia – Das Buch der erotischen Ausschweifungen“ verspricht nicht zuviel. Das Kopfkino ist permanent gefordert. Da die Protagonisten durch die Bank härteren bis harten BDSM erleben, oder erleiden, sollte beim Leser zumindest eine kleine Vorliebe in diese Richtung vorhanden sein. Ansonsten könnten die dargestellten Szenen als zu brutal oder gar unmenschlich aufgenommen werden. Doch für einen BDSM-Roman finde ich sowohl die Figuren, wie die Schauplätze und die erotischen Szenen perfekt beschrieben und inszeniert. Julia und Susanne wagen sich immer wieder in neue Abenteuer und bescheren dem Leser somit eine neue Umgebung mit dementsprechend anderen Szenarien. Gavin J. Aaron findet mit seiner Sprache das richtige Mittelmaß, um nicht ins vulgäre abzugleiten, aber doch die Rollenverteilung von Dominanz und Unterwerfung deutlich zu unterstreichen. Der Lesefluss ist als flott und leicht lesbar einzuordnen. Zum Buchaufbau ist zu sagen, dass direkt nach dem Vorwort kurz Julia zu Wort kommt. Danach wird aus Sicht von ihr die Geschichte erzählt. Jedes neue Abenteuer wird mit einer Überschrift eingeleitet. Am Ende findet der Leser die wichtigsten, verwendeten Fachbegriffe aus der Seefahrt und dem Bergwerkwesen. Gut finde ich ebenso, dass das Cover mit einem Blick die Richtung der erotischen Ausschweifungen aufzeigt. Als Fazit kann ich eine unbedingte Leseempfehlung abgeben. Die Protagonisten sind sympathisch, die erotischen Szenen heiß und prickelnd, die Stimmungen knisternd, die Orte ungewöhnlich und interessant.