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Susanne Matiaschek

Posted on 22.12.2021

Neal Shusterman hat mich damals vor allem mit seiner Scythe Reihe unglaublich begeistert. Als ich Game Changer gesehen habe, war klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Hier würde ich empfehlen, lasst den Klappentext mal völlig außen vor. Sondern lasst euch einfach in die Geschichte hineinfallen, so wie Ash es tut. Ihr werdet überrascht sein, wohin sie euch führt. Sein Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und fesselnd. Die Atmosphäre magisch, zerstörerisch, beklemmend. Aber vor allem lässt sie nicht mehr los. Man hat das Gefühl zu fallen, aber niemals ankommen zu können. Ash spielt hier die Hauptrolle, ein ganz normaler junger Mann. Voller Ziele,Träume und Hoffnungen. Er macht Fehler, hält sich selbst für zu wichtig. Aber Ash verändert sich, entwickelt sich. Denn ein einziger Moment bringt sein eigenes Universum völlig ins Wanken. Und das hat auch Einfluss auf Ash‘ ganzes Empfinden. Je mehr ich ihn kennenlernte, umso mehr verstand, umso mehr lebte ich mit ihm. Ich spürte seine Trauer, Zerrissenheit und Angst. Aber ich spürte auch seine Wut, seinen Mut und Kampfeswillen. Daneben haben mir auch Layton, Hunter und Katie unglaublich gut gefallen. Insgesamt sehr greifbare und authentische Charaktere, in die man sich mühelos hineinversetzen kann. Neal Shusterman seziert förmlich die Persönlichkeiten und legt sie völlig ungeschönt da. Raue Aggression wird plötzlich zu einem tragenden Element. Angst zu Schwermut. Man lernt völlig neue Blickwinkel kennen und könnte kaum überraschter und faszinierter sein, was sich dahinter verbirgt. Ich muss gestehen, dass ich zum Anfang die Geschichte nur semi gut fand. Was schlichtweg daran lag ,dass ich sie nicht verstanden hab. Ich war ratlos und grübelte immer wieder. Natürlich machte es ungeheuren Spaß Ash in die unterschiedlichen Ebenen zu begleiten. Vor allem weil man nie wusste, womit Ash nun konfrontiert wird. Nur eben erleben dies unterschiedliche Personen. Neal Shusterman fährt hier das volle Repertoire an Themen auf, die wir täglich durchleben. Denen wir oftmals völlig gedankenlos kaum eine Bedeutung beimessen. Was wir aber unbedingt tun sollten. Dabei geht es unter anderem um Themen wie Rassismus, Diskriminierung, gleichgeschlechtliche Liebe, Coming out. Aber nicht nur, es geht vor allem darum, nicht schnell Vorurteile zu fällen , wenn man es nicht selbst erlebt hat. Das hat weitreichende Folgen, nicht nur für Ash. Ich mochte seine Veränderung. Ich mochte Ash, wie er wirklich ist und wie er fühlt und handelt. Dies alles auf eine Ebene zu bringen ,hat mich wahnsinnig fasziniert. Denn man glaubt gar nicht, wie sehr sich so eine Veränderung vollziehen kann. Es gab Szenen, da musste ich herzhaft lachen, aber es gab auch Szenen, die haben mich menschlich wirklich berührt. Denn genau darum geht es hier. Um Menschlichkeit, um Vertrauen und Loyalität. Mir hat dieser Roman enorm gut gefallen, die Augen geöffnet und zum nachdenken gebracht. Denn der Autor beweist viel Feingefühl wenn es so um ernste Themen geht, wie es hier der Fall war. Eine Story, die sich vor allem für Jugendliche eignet. Nicht nur aufgrund der Themen, sondern die jugendliche Frische und Leichtigkeit ist ebenso vertreten. Definitiv einen zweiten Blick wert. Fazit: Mit „Game Changer: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen“ gelingt Neal Shusterman ein außergewöhnliches Werk, das sich mit alltäglichen wichtigen und brisanten Themen auseinandersetzt. Wirklich faszinierend ist die Kulisse und wie das Ganze miteinander verschmilzt. Ich brauchte etwas, bis ich es verstand. Aber ab einem gewissen Punkt, hat es mich absolut begeistert. Ich schwamm auf einer emotionalen Welle und hab in manchen Momenten wirklich Tränen gelacht. Ein Werk, das man sich definitiv näher anschauen sollte. Mich konnte er damit absolut überzeugen.

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