renee
Verschwommene Blicke Mit diesem Buch erschließt sich mir eine interessante und auch etwas verwirrende Welt, hier eröffnet mir ein neuer Autor seine Sichten. Es sind Blicke ins Jetzt und ins nicht Reale, es sind verschwimmende Blicke, es sind künstlerische Blicke und surreale Blicke, es sind männliche Blicke. Blicke und Sichten mit einem ganz speziellen Reiz, nicht Einfaches und nichts Leichtes, eher eine schwere und auch etwas verwirrende Kost. Aber dieses Buch macht mich auch neugierig auf weitere Bücher aus der Feder von Roberto Bolaño. Denn "Cowboygräber" sind drei Kurzgeschichten, aus denen noch etwas anderes hätte werden können, hätte werden sollen?!?! Das weiß leider nur der Autor. Denn sie stammen aus seinem Nachlass. Die Kurzgeschichten sind nicht zusammenhängend, künden aber von einer ungeheuren Schaffenskraft des Autors Roberto Bolaño. In meinen Augen wirken sie etwas unfertig. Aber das sind sie ja vielleicht auch. Aus dem Nachlass des Autors stammen auch einige Bücher. Das Nachwort des Buches "Cowboygräber" ist dazu wirklich erhellend. Und was auch erwähnenswert ist, der chilenische Autor Roberto Bolaño erlebte den Putsch in Chile, entkam diesem gerade so, saß acht Tage lang in Haft. Ist politisch eher links verortet. Lebte in Mexiko und El Salvador. Hat politische Unruhen in Lateinamerika erlebt und betrachtet diese nicht nur aus der Ferne, sondern war mittendrin. Dieses Erleben formte ihn sicher, machte etwas mit ihm. Denn seine Texte klingen danach. Von daher sind es Blickwinkel aus einer anderen Welt, einer interessanten Welt, aber auch aus einer gefährlichen Welt. Auch deshalb sind Bolaño's Werke interessant, machen mich neugierig. Es werden sicher bald weitere Schriftstücke aus der Feder des Autors Roberto Bolaño vor meine Augen kommen.