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hapedah

Posted on 14.12.2021

In dieser düsteren Zukunftsvision dürfen Kinder nicht abgetrieben werden, erst wenn sie 13 Jahre alt sind, bis zum 18. Geburtstag, können Sie von den Erziehungsberechtigten zur Umwandlung - das bedeutet sofortige, vollständige Organspende - frei gegeben werden. Der 16-jährige Connor ist ein Unruhestifter, wegen seiner aufbrausenden Art steckt er ständig in Schwierigkeiten. Als er erfährt, dass er umgewandelt werden soll, flieht er aus seinem Elternhaus. Auch Risa ist zur Umwandlung frei gegeben, weil das Waisenhaus in dem sie lebt Kosten sparen muss. Levi hingegen ist ein Zehntopfer, seine Umwandlung war aus religiösen Gründen bereits vom Tag seiner Geburt an beschlossen. Bei einem Unfall auf dem Highway begegnen sich die Jugendlichen und flüchten gemeinsam vor dem unausweichlich scheinendem Schicksal. Doch können Sie dem System entfliehen, das sie unerbittlich jagt? "Vollendet – Die Flucht" von Neal Shusterman ist ein sagenhaft spannender Jugendroman. Die dystopische Zukunftsvision, die der Autor zeichnet, hat mich praktisch von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen und bis zum Ende nicht mehr los gelassen - ich habe die halbe Nacht durch gelesen weil ich unbedingt wissen musste, wie es aus geht. Als ich dann den E-Book-Reader zur Seite gelegt habe, war mein nächster Gedanke, dass ich mir gleich am kommenden Morgen die Fortsetzung laden werde. Doch noch ehe sich meine übermüdeten Augen geschlossen haben, kam eine Szene aus der Geschichte immer wieder in mein Bewusstsein zurück, das Grauen habe ich beim Lesen selbst nicht so stark empfunden, wie in der Nachblende. Auch in den folgenden Nächten hat mir die Erinnerung noch zugesetzt, daher würde ich das Buch nur Lesern mit starken Nerven ans Herz legen. Den Schreibstil von Neal Shusterman kann ich nur als fesselnd und einzigartig bezeichnen, ich hatte zuvor bereits einen Roman des Autors gelesen und war dort ebenfalls von der Schreibweise angetan, auch "Vollendet - Die Flucht" lässt in dieser Hinsicht nichts zu wünschen übrig. Die jugendlichen Protagonisten habe ich als authentisch und lebensecht empfunden, ich war emotional stets an ihrer Seite - da die Perspektiven zwischen ihnen gewechselt haben, hatte ich das Gefühl, sie immer besser kennen zu lernen. Der Handlungsverlauf gestaltet sich meiner Meinung nach äußerst spannend, der Autor hat eine wirklich mitreißende Geschichte geschaffen, die ich - bis auf die eine spezielle Szene - voll und ganz genossen habe. Paradoxerweise war die Figur in jener Szene kein Sympathieträger, wäre die Person in einem Kampf ums Leben gekommen, hätte mich das möglicherweise deutlich weniger belastet. Auf jeden Fall spricht es für Shustermans schriftstellerisches Können, dass ein Buchabschnitt mich derart emotional erwischt hat, obwohl mir klar ist, dass die Handlung und die darin vorkommenden Personen fiktiv sind. Daher spreche für diesen erschreckend realistischen Roman dennoch eine Leseempfehlung aus. Fazit: Die Handlung ist äußerst spannend, wer dystopische Jugendromane mag, wird dieses Buch lieben - sollte allerdings ein wenig Nervenstärke mit bringen.

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