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renee

Posted on 13.12.2021

Schwesternbande Schon mit "Arminuta" konnte mich die Autorin Donatella di Pietrantonio vollkommen begeistern. Und auch in "Borgo Sud" geht es wieder um die beiden Schwestern, es sind Jahre vergangen, die Frauen sind erwachsen und autonom. Adriana ist in ihrem Heimatort Borgo Sud verblieben, lebt dort in prekären Verhältnissen, ist aber mit ihrem Lebensentwurf zufrieden. Ihre Schwester, die ehemalige Arminuta, hat es allerdings nach Grenoble verschlagen, sie lehrt an der dortigen Universität. Sie haben sich etwas voneinander entfernt. Ein Anruf aus Borgo Sud bringt der ehemaligen Arminuta Erinnerungen, lässt sie zurückkehren, denn ihre Schwester Adriana hatte einen Unfall, ist schwer verletzt, liegt im Krankenhaus. Doch was hat Adriana stürzen lassen? Die Einwohner von Borgo Sud wissen anscheinend mehr, rücken aber nicht so recht mit der Sprache heraus, denn die dortigen Menschen halten zusammen und sie halten dicht. Doch auch die ehemalige Arminuta und die kurz entschwundene Arminuta beginnt schnell zu begreifen. Und die eingetretene Entfernung der Schwestern schwindet schnell. Die Rückkehr in die ehemalige Heimat lässt die kurz entschwundene Arminuta zurückdenken, lässt Erinnerungen hochkommen, lässt die Familienbande erstarken und die Leserschaft an den Geschichten der Familie teilhaben, die Erinnerungen schließen die Lücken von der Handlung der "Arminuta" zur Handlung in "Borgo Sud" schnell. Und wenn mir schon die "Arminuta" sehr gefallen hat, so erschafft sich "Borgo Sud" ein Weg in mein Herz und das ist mir natürlich die volle Punktzahl wert. "Borgo Sud" ist ein wunderschönes Buch, das die Verbindung der beiden Schwestern zeigt und damit auch die starken Familienbande in Italien symbolisiert und es ist ein Buch, welches die Sprachgewalt der Donatella di Pietrantonio wunderbar aufzeigt!

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