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Susanne Matiaschek

Posted on 13.12.2021

Nachdem ich kürzlich erst Band 4 der Libby Whitman Reihe von Dania Dicken gelesen habe, musste ich jetzt direkt mit dem nächsten Band weitermachen und dieser hat es definitiv in sich. Nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete ,da Dania Dicken ihre Samthandschuhe beiseite legt und auf Konfrontationskurs geht. Und das ist genau das, was ich so an ihr liebe. Ihr Schreibstil ist nach wie vor sehr fesselnd und unglaublich mitreißend. Ganz ehrlich, diese Story ist so intensiv, dass sie mich völlig im Griff hatte. Im Fokus steht nach wie vor Libby, aber auch Julie, Kyle ,Owen und Nick bekommen ihr Plätzchen zugewiesen. Was ich einfach unglaublich schön fand. Weil ich diese Charaktere besonders gern mag. Wer die Profiler Reihen der Autorin kennt, kann daher auch nachvollziehen, warum das so ist. Libby hat sich echt gemausert und ich kann ihr nur meinen Respekt zollen, wie koordiniert und professionell sie diesem Fall gegenübertritt. Sie ist nicht nur menschlich gewachsen, sondern auch beruflich. Und das tritt hier einfach besonders stark hervor. Daneben erleben wir eine weitere Protagonistin, die mich einfach unglaublich viel Nerven gekostet hat. Naivität oder Besessenheit? Ich wusste wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, denn am Ende war es wohl beides. Ein Stück weit, sind ihre Handlungen nachvollziehbar, denn das Ganze zieht viel größere Kreise, als man vermuten würde. Denn die menschliche Psyche ist sehr faszinierend und nicht immer berechenbar. Besonders wenn Manipulation und Skrupellosigkeit zum Einsatz kommen. Einen besonderen Pluspunkt hat die Autorin mit ihren Antagonisten gemacht. Ich war absolut sprachlos und erschüttert zugleich. Denn sie zeigt nicht nur das abgrundtief Böse, sondern nähert sich auch der menschlichen Ebene. Was es einfach so viel schwerer macht. Demzufolge kann man es nicht so leicht verurteilen, wie man es wollen würde, dafür liegt einfach zu viel im Argen. Wir bekommen hier wieder verschiedene Sichtweisen geboten, was es so viel vielschichtiger und beklemmender gemacht hat. Denn wir erleben Opfer, Täter und Ermittler. Dadurch lernt man so viel kennen und die Blickwinkel erweitern sich dadurch erheblich. Insgesamt einfach unglaublich authentisch, greifbar und lebendig. Ich hab sie bis ins Mark gefühlt. Mehr als ich fühlen wollte. Der Einstieg in die Handlung fiel mir unglaublich leicht. Bereits der Anfang war absolut verstörend, beklemmend und grausam zugleich. Makaber wie leicht ihr der Übergang zu einer wunderschönen und sehr emotionalen Szene gelang, was mir direkt einen Lacher entlockte. Libby bekommt es hier mit einer extremen Entführungsreihe zutun, die wohl erschreckender kaum sein könnte. Erschreckend deshalb, weil sie so lange ungesehen bleibt. Denn der Täter agiert wie ein Phantom und bleibt völlig unsichtbar. Seine Opfer verschwinden jedoch lautlos. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Das weckt so viel düstere Gedanken. Man begleitet größtenteils die Ermittlungen, was mir einfach unglaublich gut gefallen hat. Gleichzeitig jedoch schafft es die Autorin einen eindringlichen Blick auf Täter und Opfer zu werfen. Sie gibt dabei nicht nur dem psychologischen Aspekt sehr viel Bedeutung, sondern schafft es auch die Grausamkeiten bis ins letzte Detail zu zelebrieren. Dabei kennt ihre Kreativität keine Grenzen und es wird absolut grausam und verstörend. Aber nicht nur die Taten an sich, gehen so extrem unter die Haut, sondern auch die Zerstörung, Hoffnungslosigkeit sowie Machtlosigkeit, die sich darunter befindet. Die Ausarbeitung des Falles brilliert gleich auf vielerlei Ebenen, dabei kommen perfekt platzierte Plot Twists zum Zuge, die mich auf ganzer Linie überraschen konnte. Um dem Ganzen etwas die Schärfe zu nehmen, widmet sie sich auch den zwischenmenschlichen Bereichen, was für wunderbar, positive Vibes sorgt und einfach unglaublich gut tut. Im letzten Drittel legt sie nochmal ordentlich nach, es geht zack auf zack. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und ich muss mich jetzt erstmal von diesem fiesen Cliffhanger erholen, bei dem mir heiß und kalt zugleich wurde. Denn damit hab ich überhaupt nicht gerechnet. Denn das war wie ein Schlag in die Magengrube. Neben einer absolut nervenaufreibenden und intensiven Handlung, macht sie auch auf eine wichtige Thematik aufmerksam, die definitiv zum nachdenken anregen sollte. Denn es ist absolut faszinierend und interessant, wie die menschliche Psyche auf Misshandlung und Manipulation reagiert. Für mich definitiv ein Highlight und ich bin so froh, dass bereits der nächste Teil auf dem Reader weilt. Fazit: Libby Whitman bekommt es in „Ihre Schreie sind Musik“ mit einem besonders verstörenden und spektakulären Fall zutun. Denn der Täter ist wie ein Phantom und die Opfer verschwinden lautlos und ungesehen. Dania Dicken hat alles gegeben und mich restlos begeistert. Nicht nur weil die Taten sehr kreativ und detailliert sind. Sondern weil sie auch die psychologischen Aspekte nicht außer Acht lässt und dabei einer sehr verstörenden und beklemmenden Thematik auf den Grund geht. Ein sehr vielschichtiger und nervenaufreibender Band, der nicht nur menschlich gesehen unter die Haut geht, sondern auch mit perfekt platzierten Plot Twists zu punkten weiß. Definitiv ein absolutes Highlight.

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