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mabuerele

Posted on 6.12.2021

„...Unser Herbstwetter ist nun mal häufig so. Mir ist ja Schnee lieber, wie in den Bergen. Bei uns die Ausnahme, sieht man mal von diesem Februar ab. Oder weißt du noch 2010?...“ Wieder treffen sich Sigi, Ecki und Erich in ihrer Stammkneipe. Dieses Mal ist es ein Fall aus dem Jahre 2010, den sie sich in Erinnerungen rufen. Eines Morgens wurde vom Fahrer des Schneeflugs eine tote Frau gefunden. Der Mord bringt die Kriminalpolizei fast an ihre Grenzen. Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Kurze Einblendungen in der Gegenwart wechseln mit den Ermittlungen in der Vergangenheit. Der Schriftstil passt sich dem Genre an. Bei der Nachbarin der Toten werden sie kritisch beäugt. „...“Sie müssen einen verdammt guten Grund haben, mich zu wecken, meine Herren!“ „Leider haben wir den. Ich heiße Siebert und komme von der Kripo Essen...“ Es ist zufällig die beste Freundin der Toten. Doch sie ist nicht die einzige, die der Meinung ist, dass es für den Mord kein Motiv gibt. Gut, ihr Ex – Ehemann könnte dahinterstecken. Aber warum gerade um diese Zeit? Glücklicherweise weiß ich als Leser mehr als die Kriminalisten. Als besonderes Stilmittel lässt mich der Autor einen Blick in das Leben des Täters werfen. Dieser Teil ist auch in einer anderen Schriftart wiedergegeben. Für mich ist klar: Wenn nicht Kommissar Zufall hier seine Hand mit ins Spiel bringt, haben die Ermittler keine Chance. Hier war jemand zur falschen Zeit am falschen Ort. Ab und an spielt eine feiner Humor mit. So kommentiert Erich: „...Es ist nervig, bei winterlichen Bedingungen ungeübten Fahrern bei ihren hilflosen Manövern zuzuschauen….“ Während ich die detaillierten Ermittlungen verfolgen darf, hat Sigi gerade ein schwieriges privates Problem. Die neue Freundin seiner Frau taucht bei ihm zu Hause auf. Sie ist extrem ichbezogen und hat keinerlei Gespür für die Gefühle anderer. Undankbarkeit ist ihr zweiter Vorname. Sigis Tochter bringt das auf den Punkt: „...Leicht, sich zu beklagen, wenn man die Gefahr des eigenen Fehlgriffs durch leere Hände vermieden hat...“ Dann gibt es ausgerechnet zu Weihnachten die nächste Tote. Jetzt ist es klar, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Und es ist wirklich Kommissar Zufall, der die Ermittler auf die richtige Fährte bringt. Haarscharf wird ein dritter Mord verhindert. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie verfügt über einen hohen Spannungsbogen und zeigt, wie schwierig Ermittlungen ohne jegliche Spur eines Motivs sind.

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