Rebecca
Rezension: „10 Wahrheiten und ein Happy End“ von Ashley Elston Das Cover ist, ähnlich wie bereits Band 1 der Reihe, in einer Mischung aus rosa- und pinkfarbenen Tönen, kombiniert mit ein bisschen blauer Farbe, gestaltet und strahlt einen aus dem Regal förmlich an. Überall auf der Front sind kleine Herzen verteilt, inmitten funkelnder Lichter, die von Lichterketten stammen könnten. Es vermittelt den Eindruck einer süßen, unschuldigen und fröhlichen Geschichte. Der Titel selbst ist in einem etwas dunkleren Rosaton mittig platziert und füllt die komplette Vorderseite aus. Interpretationsmäßig würde ich sagen, dass sich Protagonistin Olivia in dieser Geschichte vielleicht zehnmal der Realität stellen muss, aber ein Happy End trotz allem garantiert ist? Das vermutete ich zumindest anhand der Kombination aus Cover, Klappentext und Titel, bevor ich mit dem Lesen der Geschichte gestartet habe. Charaktere Olivia hat die Schule schon immer unglaublich ernst genommen und ist als zweitbeste ihres Abschlussjahrgangs hervorgegangen. Nun soll sie die Abschlussrede halten, als sie plötzlich feststellt, dass ihr noch einige Leistungspunkte fehlen, damit sie ihren Abschluss überhaupt bekommt. Schon immer hatte sie eine Vielzahl von Interessen, bei denen es nicht immer einfach gewesen ist, diese zeitlich alle unter einen Hut zu bringen. Aus diesem Grund hat sie ihrem Sportkurs nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet und nun herrscht Chaos in ihrem Leben. Für mich war Olivia ein Charakter voller Kontraste, bei denen es mir sehr schwer viel, sie zu mögen. Darauf werde ich allerdings später noch ein wenig intensiver eingehen. Zusätzlich zu Olivia traf man in diesem Buch aber auch viele bereits bekannte Charaktere der Familie Messina wieder. Da waren zum Beispiel Wes, Sophie und Charlie, die alles dafür getan haben, um ihre beste Freundin Olivia zu unterstützen. Auch Nonna hatte ihren Anteil an der Geschichte sowie diverse andere Familienmitglieder, die mal wieder alles ein bisschen aufgemischt haben. Es war auf jeden Fall ein großartiges Wiedersehen, dass insgesamt eine sehr angenehme Atmosphäre verbreitet hat. Mit Leo Perez ist allerdings auch ein neues Gesicht aufgetaucht, der noch recht geheimnisvoll wirkt. Man hat nicht sonderlich viel über ihn oder seine Vergangenheit erfahren, jedoch machte er mit seiner zurückhaltenden Art und seinem freundlichen Wesen einen recht sympathischen Eindruck. Schreibstil und Handlung – Achtung, leichte Spoiler inbegriffen! Der Schreibstil von Ashley Elston war, wie auch im ersten Band der „10 Dates“-Reihe wieder sehr locker, leicht und flüssig. Das Lesen war grundsätzlich recht angenehm, doch verschiedene Parts der Geschichte haben sich für mich ziemlich langgezogen angefühlt. Das Buch ist in der ersten Person, aus der Sichtweise von Olivia und manchmal auch aus der Sicht von einem ihrer Freunde geschrieben, als diese sich kurzzeitig für sie ausgegeben haben. Dieser Perspektivenwechsel, da auch nicht immer zur selben Person gewechselt wurde, war stellenweise unglaublich verwirrend und irritierend und hätte für meine Begriffe nicht unbedingt sein müssen. Auch fehlte es mir an vielerlei Stellen an der Gefühlsübermittlung, was allerdings auch an den nachfolgenden Aspekten gelegen haben kann. Inhaltlich war ich leider ein wenig enttäuscht, dass es nicht, wie im ersten Teil, eine fortschreitende Liebesgeschichte gegeben hat. Stattdessen lag der Fokus nahezu vollständig auf Protagonistin Olivia und ihrem, meiner Meinung nach, selbstverschuldetem Drama. Wo ich auch direkt zu meinem allergrößten Kritikpunkt kommen möchte: Die Protagonistin selbst, denn diese war, wie bereits in der Charakterbeschreibung angedeutet voller Widersprüche. Olivia darf, als Ausgleich für den verpatzten Sportkurs, bei einem Golfturnier helfen, um ihre fehlenden Leistungspunkte nachzuholen. Ich an ihrer Stelle wäre unglaublich glücklich gewesen, dass man mir die Chance gegeben hat meinen Abschluss noch zu retten, doch Olivia scheint die Situation immer noch nicht ernst zu nehmen. Sie kommt direkt am ersten Tag zu spät, schleicht sich zwischendurch für Abschlusspartys weg und versucht die ganze Zeit über, sich bei ihrer Familie, ihren Schulkameraden und ihrem Kurs durchzuschummeln. Dafür, dass sie eigentlich so erwachsen, verantwortungsbewusst und intelligent sein soll, halte ich dieses Verhalten für absolut fragwürdig und nicht nachvollziehbar. Zusätzlich wollte sie alle auftretenden Probleme allein regeln, um ihre Familie herauszuhalten und diese Peinlichkeit nicht zugeben zu müssen, verheimlicht also eine Menge an Informationen und belügt die Menschen, die sie liebt, immer und immer wieder. Eine Vorgehensweise, mit der ich mich nicht identifizieren oder sie gar verstehen konnte. Auch die Freundschaft zu Wes, Sophie und Charlie empfand ich als äußerst einseitig. Die drei tun alles, um Olivia bei ihrer Scharade zur Seite zu stehen, sie selbst schaut aber nur auf ihre eigenen Probleme und kümmert sich null um ihre Freunde. Diese Aspekte haben Olivia für mich sehr egoistisch erscheinen lassen und insgesamt dazu geführt, dass ich sie als sehr unsympathisch empfunden habe. Zusätzlich hat sich Olivias Mutter auch noch als ziemliche Helikopter-Mum aufgespielt, mehrfache persönliche Grenzüberschreitungen begangen und einen extremen Kontrollwahn ausgelebt, dass ich zwischenzeitlich überhaupt nicht mehr wusste, warum ich mich auf diese Geschichte überhaupt eingelassen habe. Auffällig war auch, dass das Thema Golf, weshalb Olivia überhaupt erst in die Bredouille geraten ist, eigentlich überhaupt nicht näher ausgeführt worden ist. Man hat nichts über den Sport an sich erfahren, außer größtenteils belanglosen Kleinigkeiten, wie man Ballpyramiden baut und dass es unglaublich langweilig gewesen sein muss, dass insgesamt vielleicht ein anderer Ansatz für die Story sinnvoller gewesen wäre. Auch das Friede-Freude-Eierkuchen-Ende passte für mich nicht zur Geschichte und hat mich unzufrieden zurückgelassen. Das ganze Buch bot nahezu keinerlei Überraschungen und in meinen Augen hat Olivia sich in der ganzen Handlung kein bisschen weiterentwickelt oder gar aus ihren Fehlern gelernt. Sie hatte gewissermaßen einfach Glück, dass es zu ihren Gunsten gelaufen ist. Abschließend reicht für mich leider nicht aus, dass die Message der Geschichte „Ehrlichkeit währt am längsten“ sein soll, denn grundsätzlich ist diese zwar sehr wichtig, führt aber definitiv nicht dazu, dass man bekommt was man will. Fazit Nachdem ich „10 Blind Dates für die große Liebe“ wirklich sehr geliebt habe, hatte ich natürlich hohe Erwartungen an diesen zweiten Band der „10 Dates“-Reihe. Leider konnte mich die Geschichte von Olivia allerdings überhaupt nicht überzeugen, weshalb das Lesen dieses Buches nicht wirklich Spaß gemacht hat. Bewertung: 2 von 5 Sternen