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literaturcocktail

Posted on 5.12.2021

Der erste Teil der Familiensaga ,,Schneiderei Graf- Schicksalszeiten“ wurde mir freundlicherweise von der Autorin Susanne Kriesmer kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Nach dem mir die Leseprobe gefiel, entschied ich mich für das Buch und habe mich in das Genre gewagt und bin sehr angetan von dem ersten Band. Die Geschichte spielt zwischen 1958 und 1960, eine Zeit in der Frauen nicht viele Rechte hatten und oftmals von Männern abhängig waren. Das Gleichberechtigungsgesetz tritt in Kraft und damit ändert sich einiges im Leben von Edith Graf. Edith arbeitet in der Herrenschneiderei ihres Vaters, in dem sie Hilfsaufgaben übernimmt. Viel lieber würde sie das Handwerk lernen und in einer großen Schneiderei arbeiten, in der Damen in edlen Stoffe gekleidet werden. Sie bricht mit ihrer Familie und stößt dabei auf Familiengeheimnisse und auf eine mögliche Nazi-Vergangenheit des Vaters. Sie hinterfragt ihre Welt und trifft schwere Entscheidungen, trifft sie am Ende die richtige Wahl? Ein lebendiger Erzählstil – der Leser hat viel zu erleben und zu beobachten. Eine flotte Handlung, die alles enthält was man als Leser erwartet, wenn man von schönen Lesestunden berichtet. Die Charaktere waren mir sympathisch und fand ich gut ausgearbeitet. Jede Figur hat etwas eigenes. Ein wenig mehr Raum des Vaters hätte ich noch gut gefunden. Ich empfand ihn als Randfigur, obwohl er eine wichtige Stellung einnimmt. Oft fühlte ich mich im Lesefluss gebremst. Das ständige von hier nach dort nach fast jeden Kapitel aufs Neue empfand ich störend und fühlte sich an wie eine plötzlich gezogene Handbremse. Ja, man kann das so machen, aber hier war mir das zu viel und nahm den Flow. Das Ende wurde schön gestrickt und der erste Teil gut zum Abschluss gebracht. Auch wenn ich eine handvoll historische Romane gelesen habe, empfinde ich das Buch als guten Einstieg in das Genre. Ich freue mich auf Teil 2. =)

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