anne_hahn
Das ist ein fettes Ding! Die Vögel Amerikas auf 435 Bildern, gemalt innerhalb von zwölf Jahren vor knapp 200 Jahren von John James Audubon, frisch erschienen im Prestel-Verlag. Das Vorwort von David Allen Sibley erläutert die Entstehungsgeschichte des formidablen Schwergewichts. Audubon war seit seinem neunzehnten Lebensjahr von der Idee besessen, Vögel in ihrer natürlichen Umwelt abzubilden. Er verdichtete mehrere Ereignisse in einer einzigen Komposition, so kreisen zum Beispiel drei Männchen des Gelbbrust-Waldsängers um ein Weibchen - ein in der Natur unwahrscheinliches Szenario. Auch der Angriff einer Klapperschlange auf eine Spottdrossel in einem Baum ist eher der Phantasie des Malers entsprungen - sieht aber verdammt gut aus! Dramatik, Spannung, Schönheit - hauchzarte Blütengebilde und flirrende Kolobris gegen schwere Greifvögel mit amerikanischen Landschaften, Stadt- und Dorfminiaturen im Hintergrund, phantastisch! Wenn man sehen möchte, wen Audubon so alles beeinflusst und geprägt hat, lohnt sich ein Blick in die Bilderwelt des amerikanisch zeitgenössischen Künstlers Walton Ford!