Daggy
Die junge Chinesin ist alleine aus Shanhai nach Berlin zu ihrem Verlobten gereist. Leider liebt der inzwischen eine deutsche Blondine. Deshalb nimmt sich Schuhverkäuferin Anna ihrer an. Beide übern eine Tanz und Gesangsnummer ein, mit der sie das Publikum begeistern. Bald treten sie erfolgreich im Lokal des Juden Isaak auf. Berlin ist in den 1920er Jahren eine weltoffene Stadt mit vielen Versuchungen. Aber es gibt auch viel Armut. Die in Berlin wohnenden Chinesen sind entweder reiche Studenten oder Geflüchtete, die Waren an den Türen verkaufen. Als Anna in den sechziger Jahren stirbt, ist ihre Nichte ihre Haupterbin. Ein Foto bringt sie auf die Spur der Chinesin Susan, die mit Anna befreundet war und von der sie bisher nichts gehört hatte. Als die dann noch ein Tagebuch in chinesischer Schrift findet, macht sie sich zusammen mit einem chinesischen Studenten auf die Suche nach Susan. Mit erstaunen habe ich in diesem gut zu lesenden Buch von den Chinesen in Berlin erfahren. Die Handlung in den 1960/70er Jahren fand ich ebenfalls sehr gelungen beschrieben. Der Wunsch nach Freiheit, der aromatisierte Tee und die Enge der Elternhäuser, das kenne ich aus eigener Erfahrung.