Bücher in meiner Hand
Vielleicht romantisieren wir Jane Austen, aber die Vorstellung, wie Jane gegen alle damaligen Konventionen an ihr Talent glaubte und schrieb und schrieb, ist schon sehr eindrücklich. Deshalb eignet sich ihr Leben auch gut als Vorlage für Romane oder Verfilmungen. Catherine Bell hat diese Vorlage genommen und daraus eine Romanbiografie gestrickt. Im ersten Teil beginnend um 1795, kurz nach Janes 20. Geburtstag, war ich noch begeistert, doch kurz vor dem zweiten Teil begann das Verheerende: einerseits springen die Zeiten hin und her, es ist also nicht mehr chronologisch erzählt. Und andererseits baut die Autorin immer wieder Texte aus Jane Austens Bücher ein. Diese Zeitensprünge fand ich anstrengend und ich möchte gar nicht wissen, wie dies Leserinnen empfinden, die Janes Biografie nicht kennen. Die seitenfüllenden zitierten Stellen aus Austens Büchern passen zwar zu dem, was gerade im Roman passiert, aber sie sind viel zu umfangreich. Beides zusammen, Zitate und Zeitensprünge, rissen mich aus dem Lesefluss. Ich kam nur schleppend voran und verlor immer mehr mein Interesse. Schade, denn der Start war vielversprechend. Fazit: Prolog und Epilog fand ich gut gewählt. Leider überwiegte für mich der zähe zweite und dritte Erzählteil, weshalb mich "Jane Austen und die Kunst der Worte" nicht zufrieden stellen konnte und enttäuschend zurück liess. 3 Punkte.