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sinathereader

Posted on 25.11.2021

Stimmungsvoll und Einzigartig Nachdem mich das Cracks-Duet der Autorin leider nicht überzeugen konnte, konnte ich bei diesem wunderschönen Cover trotzdem nicht widerstehen und habe ihr noch eine Chance gegeben. Und ich sage nur eins dazu: Thank God! Beyond the Sea zieht einen in das unheimlich stimmungsvolle Leben der gläubigen Estella in einem kleinen irischen Dorf. Da es sich hier um ein Cinderella-Retelling handelt ist das Wichtigste gegeben: die böse Stiefmutter. Doch in diesem Buch ist nichts wie es scheint und Estella beginnt langsam die schrecklichen Geschehnisse, Wahrheiten und emotionalen Traumata der Bewohner der Häuser an den Klippen zu entdecken. Die Handlung ist teils etwas wirr, was aber nur noch mehr zur geheimnisvollen, mysteriösen Stimmung des Romans beiträgt und keine Sorge: am Ende wird alles aufgelöst. Ich mochte Estella wirklich gerne. Auch wenn ich mich persönlich nicht mit ihrem tiefen Glauben identifizieren konnte, macht es sie doch sympathisch, da sie nicht einfach nur starr daran festhält, sondern auch hinterfragt. Ihre Entwicklung von einem Mädchen das sich alles gefallen lässt, zu einer starken, unabhängigen jungen Frau ist realistisch und toll dargelegt. Ihre Erlebnisse sind teils wirklich nicht leicht und ich bewundere sie dafür sehr. Noah hingegen ist eine ganz andere Nummer. Seine mysteriösen Art am Anfang macht einem wirklich zu schaffen, aber sobald er sich öffnet sieht man den Schmerz in seinen Augen. Man fühlt mit ihm mit und ich habe noch lange nachdem ich die letzte Zeile gelesen habe, sein Schicksal vor Augen gehabt. Die beiden gemeinsam haben beinahe eine unwirklich Chemie und ich mochte es wie sie beinahe zueinander gravitieren, wie zwei Motten zum Licht. Das sie sich dabei mit ihrer Vergangenheit auseinander setzten müssen ist ein harter Preis, doch es macht sie letztendlich stärker. An dieser Stelle möchte ich erwähnen vorher unbedingt die Triggerwarnung zu beachten. Denn es wird emotional und an manchen Stellen hat es mir wirklich den Atem geraubt. Besonders das letzte Drittel, als die Fäden langsam zusammenkommen und man begreift was wirklich passiert ist, beginnt man zu verstehen, dass man ohne hinter die Fassade von Menschen zu gucken, ihr Leid niemals verstehen wird und nicht alles so ist, wie es scheint. Die Spannung nimmt dort enorm zu und es endet beinahe wie Musik in einem Crescendo. Fazit: Dieses Buch ist eines der stimmungsvollsten, atmosphärisch düstersten NA-Bücher, die ich je gelesen habe, doch es konnte mich vor allem Richtung Emotionalität und Spannung vollkommen für sich einnehmen. 5 ⭐️

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