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ginnykatze

Posted on 24.11.2021

„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was sie denken, wer du bist.“ Als ein nackter Mann mit einem Holzkreuz auf der Schulter durch die Stadt geht und bei der Polizei halt macht, um einen Timer den Hauptkommissaren Zorn und Schröder überreicht, weiß keiner so wirklich, was hier los ist. Ist es ein Schauspiel? Aber der Timer läuft in elfeinhalb Stunden ab. Dann ist es 4 Uhr in der Früh und die Frage aller Fragen ist, was passiert dann, oder passiert überhaupt irgendetwas? Zorn und Schröder schicken Polizeistreifen durch die Nacht, aber alle bleibt ruhig. Doch am nächsten Morgen wir der Mann tot aufgefunden. Er wurde gekreuzigt und ein Buchstabe wurde daneben an die Tür gemalt. Er sieht aus wie ein Kunstwerk. Zitat Seite 344: „Kunst muss endgültig sein, (...).. Endgültig ist nur der Tod“ Die Kommissare versuchen in alle Richtungen zu ermitteln, aber wo anfangen und wo aufhören? Welche Botschaft hat der Mörder, denn davon gehen sie aus, ihnen damit geschickt? Und dann taucht ein weiterer Timer auf, abgelegt vor dem Polizeigebäude, und dieser läuft in zwölf Stunden aus. Wie können Zorn und Schröder dem Einhalt gebieten? Denn, dass der nächste Mord kurz bevorsteht steht, ist klar. Nur wo und wer ist die Frage? Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig und die Überlegung liegt nahe, ist hier ein Serienkiller unterwegs? Fazit: Der Autor Stephan Ludwig schreibt mit „Operlamm“ den 11. Fall für die Kommissare Zorn und Schröder. Das gelingt ihm gut, denn sofort bin ich bei ihm und tief in die Ermittlungen involviert. Der Schreibstil ist wie gewohnt, sehr leicht und flüssig lesbar. Die Kabbeleien zwischen Zorn und Schröder sind schon legendär und mit viel Wortwitz gespickt. Zitat Seite 15: „Zorn sah Schröder an. Seine Augen schwammen hinter den dicken Brillengläsern wie Goldfische in einem Aquarium.“ Wieder bin ich zwischen Brutalität und Humor gefangen und kann nicht aufhören zu lesen, bis mir die letzte Seite durch die Finger gleitet. Es gibt auch Längen, wenn sich Zorn wieder in Redensergüssen verliert und Schröder still und leise vor sich hin arbeitet. Aber das kennen wir ja aus den Vorgängerbüchern, Zorn der „faule“ Kommissar und Schröder genau das Gegenteil. Das macht dieses Ermittlerteam aber auch aus. Denn viele wirklich weiterhelfende Einfälle kommen oftmals aus Zorns laut geäußerten, theatralischen Überlegungen. Die Hauptprotagonisten kennen wir schon. Ich kann mich in die Beiden sehr gut hineinversetzen, sie begleiten und mit ihnen ermitteln. Wieder erfahren wir etwas aus ihrem privaten Leben. Mir gefällt das. Die anderen Figuren werden auch sehr detailliert beschrieben und sie haben Ecken und Kanten. Auch aus der Sicht des Mörders lesen wir, wie er alles genau plant und wir dürfen ihm auch bei seinen Taten über die Schulter schauen. Nicht immer gefällt mir, was ich sehe, denn er geht äußerst brutal und blutrünstig zu Werke. Mir ist das ein wenig zu viel, mir reicht schon das Anreißen einer Tat, die genauen Beschreibungen brauche ich nicht. Dafür ist mein Kopfkino zuständig, das malt sich schon Vieles selbst aus. Der Spannungsbogen ist anfangs hoch, fällt dann aber ab, um beim nächsten Mord wieder anzusteigen. Das Ende ist absolut schlüssig erzählt, hier bleibt keine Frage offen. Sicher hätte so mancher Rückblick nicht ganz so ausgeschmückt erzählt werden müssen, aber es macht nicht den Großteil des Krimis aus. Ich schreibe bewusst Krimi, denn für einen Thriller fehlte mir dann doch eine größere Prise Spannung. Zitat Seite 87: „Aber ´ne Leiche ist tot, und Tote reden nicht.“ Ich vergebe hier eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Ich haderte erst mit der Vergabe, denn einen Thriller habe ich nicht gelesen. Aber es ist in meinen Augen ein richtig guter Krimi, der mich sehr gut unterhalten und die Sterne auch verdient hat. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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