salmar
Chance verpasst Dieser Thriller mit Schauplatz in einem abgeschiedenen Dorf in den Schweizer Alpen war eines der Bücher auf meinem SUB, auf das ich mich am meisten gefreut habe, aber letztlich war ich doch eher enttäuscht. Das düstere, fast gruselige Setting hat mir gut gefallen und entsprach genau meinen Erwartungen. An Spannung hat es dem Buch außerdem auch nicht gefehlt – aber das darf man bei einem Thriller ja durchaus erwarten. Trotzdem konnte es mich inhaltlich nicht ganz überzeugen. Während ich die verschrobenen Charaktere im Dorf noch interessant fand, arbeitete die Ermittlerin von Interpol, die im Mittelpunkt stand, aus meiner Sicht teilweise mit sehr merkwürdigen Herangehensweisen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber eine Stirnlampe in einem dunklen Raum aufzusetzen und anzuschalten, während auf mich geschossen wird, erscheint doch höchst lebensmüde. Auch nicht ganz nachvollziehbar war für mich, wie es sein kann, dass eine Gruppe Mädchen mit einem Schulprojekt näher an der Wahrheit war, als die ermittelnde Polizei es ist. Gestört hat mich außerdem, dass einige Nebengeschichten nicht auserzählt werden. Auch die sehr detailreichen und bildhaften Beschreibungen der Natur und der Rauheit der Berge hätten in meinen Augen durchaus weniger umfangreich ausfallen können – aber das ist natürlich auch Geschmackssache. Insgesamt konnte mich „Waldeskälte“ zwar (stellenweise gut) unterhalten, aber ich hatte mir ausgangs definitiv mehr davon erhofft.